Berlin. Zum Start in die Eis-Saison dürfte diese Meldung die Liebe der Deutschen für Vanille-Eis etwas abkühlen. Die cremige Kaltspeise hat schlechte Noten von der Stiftung Warentest bekommen. Gleich neunmal wurde sogar ein "Mangelhaft" vergeben. Der Grund: Oft fehlte im Vanille-Eis die Vanille.
Ausgerechnet das in Deutschland so beliebte Vanille-Eis ist oft von schlechter Qualität. Die Stiftung Warentest vergab in einem am Donnerstag veröffentlichten Test von 22 Produkten gleich neunmal die Note «mangelhaft». Neun weitere Sorten erhielten ein «ausreichend», dreimal gab es ein «befriedigend» und nur ein einziges Mal ein «gut». Das Hauptmanko bei der beliebtesten Eissorte sei die fehlende Vanille. Zehn der getesteten Sorten hätten nur geringe Mengen, acht sogar verfälschte Vanille enthalten, zweimal war das Eis mit synthetischem Vanillin aromatisiert.
Die Stiftung Warentest vermutet Sparsamkeit als Grund für den Verzicht auf echte Vanille. Die Rohstoffpreise seien extrem schwankend, weshalb die Eishersteller lieber künstlich produzierte Vanille verwendeten. Dies sei in Ordnung, wenn die Hersteller es auch deutlich kenntlich machen würden. Bei dem Vanilleeis von Rewe («ja!») und Botterbloom stehe korrekt «mit Vanillegeschmack» auf den Packungen.
Die Tester prüften neben der mikrobiologischen und der Aromaqualität auch die Verpackung und Deklaration. Testsieger wurde Haägen Dasz Vanilla, das mit elf Euro pro Liter aber auch das teuerste Eis im Test war. Von den drei ebenfalls getesteten drei Bio-Eisvarianten erhielten zwei ein «mangelhaft». (afp)