Münster. Eine bisher unbekannte Frau hat am Dienstag-Nachmittag in Münster durch Zivilcourage eine Gruppe Jugendlicher daran gehindert, weiter auf einen 15-jährigen einzuprügeln. Die Polizei in Hamburg nimmt unterdessen Jugendliche fest, die in Verdacht stehen, einen Mann zu Tode getreten zu haben.
Knapp zwei Wochen, nachdem ein Manager in München beim Versuch, mehrere Kinder vor einem Angriff von Jugendlichen zu beschützten, getötet wurde, hat am Dienstag eine Frau in Münster erfolgreich Zivilcourage gezeigt und einen 15-Jährigen vor dem Angriff einer elfköpfigen Gruppe Jugendlicher beschützt.
Wie die Polizei Münster am Mittwoch mitteilte, hätte die Frau am Dienstag-Nachmittag an einer Bushaltestelle vor dem Hauptbahnhof Münster offenbar Schlimmeres verhindert. Laut Polizei sei ein 15-Jähriger junge, der auf einen Bus wartete, plötzlich von gleichaltrigen Jugendlichen aus einer elfköpfigen Gruppe heraus angegriffen und verprügelt worden. "Einer aus dieser Gruppe schlug dann ohne Vorankündigung auf ihn ein. Ein weiterer trat dann mit dem Fuß gegen seinen Kopf".
Vorfall beobachtet und sofort eingegriffen
Eine bisher unbekannte Frau hätte den Vorfall beobachtet und sofort die Jugendlichen angebrüllt und die Schläger damit von ihrem Opfer getrennt. Laut Polizei hätte die Gruppe dann zwar den 15-Jährigen in Ruhe gelassen, aber die Frau beleidigt. Im Weggehen hätten sie zudem den Jugendlichen nochmal massiv bedroht.
"Dieser Vorfall muss von mehreren Personen beobachtet worden sein", teilte ein Sprecher der Polizei in Münster mit. Sie ruft nun Zeugen auf, sich zu melden. Auch die couragierte Frau sei "namentlich bisher nicht bekannt".
Jugendliche sollen 44-Jährigen zu Tode getreten haben
Unterdessen hat die Polizei Hamburg zwei 16 und 17 Jahre alte Täter ermittelt, die im Juni einen Mann in einer Tunnelanlage niedergeschlagen und mit Tritten gegen den Kopf getötet haben sollen. Sie wurden wegen Verdachts auf Totschlag verhaftet. Die Polizei kam den Verdächtigen jetzt durch Aufnahmen von Überwachungskameras auf die Spur, wie die Fahnder am Mittwoch mitteilten.
Die Jugendlichen hatten das 44 Jahre alte Opfer nach den Ermittlungen zunächst nach Geld gefragt. Als der Mann ablehnte, schlug ihn einer der mutmaßlichen Täter zu Boden. Dann traten die Jugendlichen laut Polizei auf den 44-Jährigen ein, insbesondere gegen den Kopf. Die Jugendlichen flüchteten unerkannt, und ein Begleiter des Opfers alarmierte die Rettungskräfte. Das Opfer starb nach drei Wochen im Krankenhaus an schweren Kopfverletzungen.
Die Polizei kam über Videoaufzeichnungen eines nahegelegenen Bahnhofes auf die Spur der Tatverdächtigen, sie wurden von Zeugen identifiziert. Das Amtsgericht erließ gegen sie die Haftbefehle, die jetzt vollstreckt wurden. Ein dritter mutmaßlicher Tatbeteiligten im Alter von 16 Jahren blieb dagegen auf freiem Fuß. Die beiden Jugendlichen schweigen zu den Vorwürfen. (mit ddp)