Berlin. Das erste Kind ist für viele Paare die Krönung der Liebe. Doch der anstrengende Alltag mit Baby kann für eine Beziehung zur Zerreißprobe werden. Daher sollten sich Paare früh damit auseinanderzusetzen, was es wirklich bedeutet, ein Kind zu haben. Besonders im Hinblick auf die Arbeitsteilung.
Das erste Kind ist für viele Paare die Krönung ihrer Liebe. Doch der oft anstrengende Alltag mit Baby kann für eine Beziehung zur Zerreißprobe werden. «Vor allem für Paare, die bereits seit langer Zeit zusammenleben und sich an ihren gemeinsamen Kinderlosen-Rhythmus gewöhnt haben, ist diese Umstellung oft drastisch», sagt Silvia Fauck, psychologische Beraterin und Inhaberin einer Liebeskummerpraxis in Berlin.
Auch wenn beide Partner sich das Baby sehr wünschten, seien sie oft nicht auf die Realität mit Kleinkind vorbereitet. «Vor allem am Anfang bedeutet ein Säugling einen Rundum-Job», betont die Liebeskummer-Expertin. Sie empfiehlt Paaren daher, sich schon früh damit auseinanderzusetzen, was es wirklich bedeutet, ein Kind zu haben. «Manche Konfliktthemen kann man dann vielleicht schon vor der Geburt klären. Beispielsweise, wie die Arbeitsteilung beim Kinderhüten und im Haushalt in Zukunft aussehen soll», sagt Fauck.
Über Eifersucht offen sprechen
Oft störten auch Eifersuchtsgefühle die Harmonie in der kleinen Familie. «Ist einer der Partner besonders auf das Kind fixiert, fühlt sich der andere schnell vernachlässigt und ungeliebt», berichtet Fauck. Bei manchen Paaren gehe nach der Geburt des ersten Kindes noch dazu jegliche Erotik verloren. «Wenn man hier einen Mangel feststellt, sollte man sich unbedingt von einem Experten beraten lassen und die Gründe für die Unlust klären», sagt Fauck.
Wichtig ist, dass die frischgebackenen Eltern über all die neuen Eindrücke ihre Partnerschaft nicht vergessen. Da die Zeit für Zweisamkeit im Leben mit einem Baby oft knapp ist, empfiehlt Fauck, feste Termine für gemeinsame Stunden zu vereinbaren. «So legt man beispielsweise fest, dass ein bestimmter Abend in der Woche nur dem Paar gehört. Da kommt dann ein Babysitter, und die Eltern gehen zu zweit aus», sagt Fauck. Bei diesen Gelegenheiten könne man dann auch über die neue Situation sprechen und Strategien entwickeln, wie sich das Leben zu dritt für alle Beteiligten angenehm gestalten lässt. (ddp)