Erlangen. Das Kind der Erlanger Wachkoma-Patientin ist in der Obhut des Jugendamtes. Dem kleinen Jungen geht es gut. Die Mutter hatte ihn im Frühjahr 2008 im Koma per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Die Ärtzte zeigten sich froh über das Erreichte.
Das von einer 41-jährigen Wachkomapatientin im Frühjahr 2008 in Erlangen zur Welt gebrachte Kind wird inzwischen vom Jugendamt betreut. Die Mutter sei zwölf Tage nach der Geburt ihres Sohnes vom Krankenhaus in ein Pflegeheim verlegt worden, sagte der Direktor der Frauenklinik am Uniklinikum Erlangen, Matthias Beckmann, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. «Sie lebt noch, aber es geht ihr nicht so gut», erklärte Beckmann. Die Geburt trotz Koma war erst vergangene Woche bekanntgeworden.
Stolz auf die Entbindung
Der inzwischen 18 Monate alte Junge entwickle sich sehr gut, sagte Beckmann. Es gebe keinen Hinweis auf gesundheitliche Probleme. Allerdings könne sich der leibliche Vater ebenfalls nicht um seinen Sohn kümmern, da er beruflich viel im Ausland sei.
Die damals 40-jährige Frau war am 24. Dezember 2007 nach einem Herzinfarkt bewusstlos ins Erlanger Klinikum eingeliefert worden. Sie war in der 13. Schwangerschaftswoche und wies starke Hirnschädigungen auf. Die über 100 Kilogramm schwere Raucherin und Diabetikerin hatte außerdem aufgrund ihres Herzinfarktes eine auf ein Viertel verringerte Herzleistung. In der 35. Schwangerschaftswoche wurde der Junge durch einen Kaiserschnitt entbunden. «Ganz ehrlich, wir sind sehr stolz darauf, dass wir das geschafft haben», sagte Beckmann. (ap)