San Francisco. Die 18 Jahre lang gefangen gehaltene Jaycee Lee Dugard hat sich knapp zwei Monate nach ihrem Wiederauftauchen erstmals öffentlich geäußert. Sie war 1991, im Alter von elf Jahren, entführt worden. Der heute 58 Jahre alte Phillip Garrido soll das Mädchen zudem mehrfach vergewaltigt habe
Nach einigen Wochen der Erholung hat sich die 29-jährige Jaycee Dugard, deren Schicksal als Entführungsopfer im August die Welt erschütterte, leicht lächelnd der Öffentlichkeit präsentiert. Das Magazin «People» veröffentlicht in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe eine Serie von Fotos der jungen Frau und einen Artikel, in dem sie ihre Bemühungen um einen Weg in ein neues Leben schildert. Es sind die ersten Fotos, seit Dugard sich Ende August dem Medienrummel nach ihrer Befreiung aus einer 18-jährigen Gefangenschaft entzog.
Jaycee Dugard lebt laut «People» mit ihrer Mutter und ihren beiden Töchtern Angel (15) und Starlit (11) zurückgezogen, sie verbrachte die vergangenen Wochen mit Kochen und Reiten. Mit Hilfe von Psychologen versucht sie die Misshandlung durch den Entführer Phillip Garrido aufzuarbeiten. Die beiden Töchter waren von dem Entführer gezeugt worden. Dugard erwäge, ein Buch zu veröffentlichen, heißt es in dem Beitrag.
Dugard denkt über Buchveröffentlichung nach
Garrido und seine Frau Nancy sollen sich vor Gericht unter anderem wegen Entführung, Vergewaltigung und Freiheitsberaubung verantworten. Dugard und ihre Töchter waren bis zur ihrer Befreiung Ende August in einem Verschlag in Garridos Hinterhof in Antioch im US-Bundesstaat Kalifornien gefangengehalten worden. Die Mädchen besuchten bis zum Zeitpunkt der Befreiung nie eine Schule oder einen Arzt. Garrido und seine Frau bekannten sich nicht schuldig.
Dugards Sprecherin Erika Price Schulte sagte dem TV-Sender ABC, die 29-Jährige wolle auch in Zukunft nicht im Rampenlicht stehen. Sie habe sich jedoch zu der jetzigen Veröffentlichung erschlossen, um «allen zu zeigen, wie glücklich sie ist und wie sehr sie es genießt, zu Hause zu sein». Die beiden Töchter sind in dem «People"-Beitrag nur in Rückansicht abgebildet. (afp)