Palma de Mallorca. Die Attentäter, die mit einer Bombe zwei spanische Polizisten auf Mallorca getötet haben, konnten laut Presseberichten vom Samstag womöglich schon vor dem Anschlag von der Insel fliehen. Die am Auto der beiden Polizeibeamten befestigte Haftbombe hatte einen Zeitzünder.

Die spanischen Sicherheitsbehörden haben offenbar wenig Grund zur Hoffnung, dass die Bomben-Attentäter von Mallorca noch auf der spanischen Urlaubsinsel gefasst werden könnten. Die Attentäter, die am Donnerstag mit einer Bombe zwei spanische Polizisten auf Mallorca getötet haben, konnten laut Presseberichten womöglich schon vor dem Anschlag von der Insel fliehen.

Bombe haftete mehrere Stunden unter Polizeiauto

Die am Auto der beiden Polizeibeamten befestigte Haftbombe sowie eine später kontrolliert gezündete Bombe an einem weiteren Polizeiwagen seien mit einem Verzögerungsmechanismus und einem Bewegungsmelder ausgestattet gewesen, berichteten am Samstag die Zeitungen «El País» und «ABC» übereinstimmend.

Der Sprengsatz sei so eingestellt gewesen, dass er erst nach einer gewissen Zeit nach dem Start des Wagens explodierte. So sei der Wagen der Guardia Civil am Donnerstag erst explodiert, nachdem er bereits stundenlang unterwegs gewesen sei, berichteten die Zeitungen unter Berufung auf Ermittlerkreise weiter. Die Bomben könnten demnach schon am Vorabend an den Autos angebracht worden sein. Den Attentätern wäre so genügend Zeit geblieben, vor Beginn der Großfahndung der Polizei aus Mallorca zu fliehen.

1600 Polizisten durchkämmen die Insel

Die Fahndung nach den Tätern, bei denen es sich nach Einschätzung der spanischen Behörden um Mitglieder der baskischen Untergrundorganisation ETA handelt, wurde auf Mallorca dennoch fortgesetzt. Medienberichten zufolge durchkämmten 1600 Beamte die Ferieninsel und kontrollierten insbesondere Passagiere von Flugzeugen und Schiffen.