Würzburg. Wegen einer schweren Schussverletzung fuhr eine Frau in die Leitplanken. Zudem wurden drei Lkw durch Kugeln beschädigt, Insgesamt hat die Polizei bereits 225 derartiger Fälle registriert.

Die rätselhafte Schussverletzung einer Autofahrerin auf der A3 könnte von einem Serientäter verursacht sein. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurde zur Unfallzeit auf derselben Strecke auch auf drei Lastwagen geschossen. Die Fahrer bemerkten dies aber erst später. Eine 40-jährige Frau aus Sachsen war am Dienstagabend auf der Autobahn bei Würzburg mit ihrem Auto in die Leitplanke gerast. Erst im Krankenhaus entdeckten Ärzte ein Teil einer Kugel in ihrem Hals.

Die Autofahrerin, die außer Lebensgefahr ist, hatte offenbar nach dem Schuss in den Hals die Kontrolle über ihren Wagen verloren. «Wir gehen nicht davon aus, dass auf die Frau gezielt geschossen wurde», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken.

20-köpfige Sonderkommission fahndet

Eine 20-köpfige Sonderkommission untersucht, ob die Schüsse auf die Frau und auf die Lastwagen in Zusammenhang mit weiteren Anschlägen stehen. Deutschlandweit hat das Bundeskriminalamt bereits 225 Fälle registriert, in denen auf Lastwagen geschossen wurde. In den meisten Fällen seien Autotransporter das Ziel gewesen, sagte der Polizeisprecher. Auch zwei der drei Lastwagen, die am Dienstagabend auf der A3 bei Würzburg unterwegs waren und beschossen wurden, waren Autotransporter. Die Fahrer meldeten sich bei der Polizei, nachdem sie die Einschusslöcher an ihren Fahrzeugen entdeckt hatten.

Sollten die Anschläge in Zusammenhang stehen, wäre die angeschossene Autofahrerin laut Polizei das erste Opfer der Serie. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde sie mit einer kleinkalibrigen Waffe beschossen. (ap)