Wiesbaden. Immer weniger Frauen in Deutschland lassen abtreiben. Im zweiten Quartal des Jahres wurden 5,3 Prozent weniger Schwangerschaftsabbrüche als im gleichen Zeitraum des Vorjahres gemeldet. Besonders Minderjährige entscheiden sich zunehmend gegen den Abbruch.
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist weiter rückläufig. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete, wurden im zweiten Quartal dieses Jahres bundesweit etwa 27.800 Abbrüche gemeldet. Das waren 5,3 Prozent weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.
Rückgang bei Minderjährigen
Mit 73 Prozent waren den Angaben zufolge knapp drei Viertel der Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen ließen, zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Knapp acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Bei den unter 18-Jährigen, die einen Anteil von knapp fünf Prozent ausmachten, ging die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche um zwölf Prozent zurück.
97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in rund drei Prozent der Fälle ausschlaggebend. Die weitaus meisten Abbrüche (73 Prozent) wurden mit der Absaugmethode durchgeführt. Bei 14 Prozent wurde die sogenannte Abtreibungspille Mifegyne verwendet.
Vorwiegend ambulante Eingriffe
Die Eingriffe erfolgten mit 97 Prozent weit überwiegend ambulant, und zwar zu 79 Prozent in gynäkologischen Praxen und zu 18 Prozent ambulant im Krankenhaus. Etwa sechs Prozent der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten. (ap)