Geldern. „Arschloch“ geht wohlerzogenen Menschen über 70 nicht so einfach über die Lippen. Den „Goldies“ aus Geldern schon - aus vollem Hals.

Das jüngste Chormitglied hat seinen 70. Geburtstag schon vor einigen Tagen gefeiert, der älteste Sänger ist 90: Die „Goldies“ sind nicht die typischen Ärztefans, eine Begegnung mit Farin Urlaub, Bela B. und Rod würde die Liederfreunde aber doch freuen. Dann könnten sie noch mal gemeinsam den Ärzte-Titel „Schrei nach Liebe“ singen, den sie am Mittwoch aufgenommen haben.

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Das alte Lied ist wegen seiner politischen Botschaft an Neonazis durch die "Aktion Arschloch" wieder an die Spitze der Charts gespült worden - und brachte Chorleiterin Rebecca Könen auf die Idee, den Song ins Repertoire aufzunehmen. Pop- und Rocksongs sind schließlich Standardprogramm des in Deutschland einzigartigen Chores.

Mehrheit war für das Wort

„Das Wort „Arschloch“ führte anfangs zu Kontroversen unter den Chorleuten“, berichtet Marcel Grothues, Leiter der Plug & Play Musikschule in Geldern. „Damit war zu rechnen in der Generation 70plus.“ Es habe dann auch Vorschläge gegeben, das Wort zu ersetzen. „Aber die große Mehrheit hat sich dagegen ausgesprochen, und ist der Meinung, dass das Wort eine treffende Bezeichnung für die Menschen ist, die in dem Song gemeint sind.“

Das dürfte den „Goldies“ weitere Popularität verschaffen, die bereits im Frühjahr im WDR zum liebeswertesten Chor NRWs gewählt worden sind...

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