Beerdigungen der Opfer nach Panne bei Überführung verschoben
•
Lesezeit: 2 Minuten
Essen. Wegen einer Panne gibt es Verzögerungen bei der Überführung der Opfer des Germanwings-Absturzes. Dabei waren schon einige Beisetzungen terminiert.
Die Überführung der deutschen Opfer der Germanwings-Katastrophe verzögert sich - jetzt soll so schnell wie möglich ein neuer Termin bekanntgegeben werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck an einem neuen Zeitplan", sagte Germanwings-Sprecher Heinz Joachim Schöttes am Donnerstag. Die französischen Behörden hatten die Unterbrechung der Vorbereitungen veranlasst.
Laut einem Bericht des Kölner "Express" (Donnerstag) war der Grund dafür eine Panne bei der Ausstellung der nötigen Dokumente. Der Bürgermeister des Gebirgsortes Prads-Haute-Bléone bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es beim Verfassen der Sterbeurkunden und ihrer Übersetzungen in drei Fällen Tippfehler gegeben habe. Dies betreffe beispielsweise die Namensschreibweise oder den Geburtsort. "Wir werden sie heute Nachmittag und morgen berichtigen", sagte Bartolini am Donnerstag.
Beisetzungen von Germanwings-Opfer müssen verschoben werden
Über einen Brief von Angehörigen-Anwalt Elmar Giemulla, der der Bild-Zeitung vorliegt, machen die Betroffenen ihrer Wut Luft. Denn in einigen Fällen habe es bereits Planungen für Beisetzungen in Deutschland gegeben. So sei die Rückführung der sterblichen Überreste seit Längerem für den 9. und 10. Juni geplant gewesen. Am 12. Juni sollten die ersten Beisetzungen der getöteten Schülerinnen und Schüler aus Haltern am See durchgeführt werden.
Jetzt habe sich alles auf unbestimmte Zeit verschoben: "Trauerbriefe werden von der Post zurückgeholt, Verwandte versuchen, Flüge und Hotelzimmer zu stornieren", beschweren sich die Angehörigen in dem Brief. "Der Zorn und die Verzweiflung nehmen zu", heißt es weiter. Der Brief schließt mit der Frage: "Müssen diesem Leid unbedingt noch weitere Qualen hinzugefügt werden?".
Der Name des Copiloten der abgestürzten Germanwings-Maschine durfte nach Ansicht des Deutschen Presserats bei der Berichterstattung über die Katastrophe genannt werden. Demnach beging Andreas Lubitz, als er am 24. März den Jet zum Absturz brachte, "eine außergewöhnlich schwere Tat, die in ihrer Art und Dimension einzigartig ist". Dies spreche für ein "überwiegendes öffentliches Interesse an dem Fall", wie das Selbstkontrollorgan der deutschen Printmedien am Donnerstag in Berlin mitteilte. Eine Fülle entsprechender Beschwerden wurde abgewiesen. (we/dpa)
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.