Essen. Wegen einer Panne gibt es Verzögerungen bei der Überführung der Opfer des Germanwings-Absturzes. Dabei waren schon einige Beisetzungen terminiert.

Die Überführung der deutschen Opfer der Germanwings-Katastrophe verzögert sich - jetzt soll so schnell wie möglich ein neuer Termin bekanntgegeben werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck an einem neuen Zeitplan", sagte Germanwings-Sprecher Heinz Joachim Schöttes am Donnerstag. Die französischen Behörden hatten die Unterbrechung der Vorbereitungen veranlasst.

Laut einem Bericht des Kölner "Express" (Donnerstag) war der Grund dafür eine Panne bei der Ausstellung der nötigen Dokumente. Der Bürgermeister des Gebirgsortes Prads-Haute-Bléone bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es beim Verfassen der Sterbeurkunden und ihrer Übersetzungen in drei Fällen Tippfehler gegeben habe. Dies betreffe beispielsweise die Namensschreibweise oder den Geburtsort. "Wir werden sie heute Nachmittag und morgen berichtigen", sagte Bartolini am Donnerstag.

Beisetzungen von Germanwings-Opfer müssen verschoben werden

Über einen Brief von Angehörigen-Anwalt Elmar Giemulla, der der Bild-Zeitung vorliegt, machen die Betroffenen ihrer Wut Luft. Denn in einigen Fällen habe es bereits Planungen für Beisetzungen in Deutschland gegeben. So sei die Rückführung der sterblichen Überreste seit Längerem für den 9. und 10. Juni geplant gewesen. Am 12. Juni sollten die ersten Beisetzungen der getöteten Schülerinnen und Schüler aus Haltern am See durchgeführt werden.

Jetzt habe sich alles auf unbestimmte Zeit verschoben: "Trauerbriefe werden von der Post zurückgeholt, Verwandte versuchen, Flüge und Hotelzimmer zu stornieren", beschweren sich die Angehörigen in dem Brief. "Der Zorn und die Verzweiflung nehmen zu", heißt es weiter. Der Brief schließt mit der Frage: "Müssen diesem Leid unbedingt noch weitere Qualen hinzugefügt werden?".

Der Germanwings-Airbus A320 war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der Copilot den tödlichen Sinkflug mit Absicht eingeleitet, während der Pilot nicht im Cockpit war. Alle 150 Insassen starben. Der Copilot soll psychische Probleme gehabt haben.

Name des Co-Piloten durfte laut Presserat genannt werden

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Der Name des Copiloten der abgestürzten Germanwings-Maschine durfte nach Ansicht des Deutschen Presserats bei der Berichterstattung über die Katastrophe genannt werden. Demnach beging Andreas Lubitz, als er am 24. März den Jet zum Absturz brachte, "eine außergewöhnlich schwere Tat, die in ihrer Art und Dimension einzigartig ist". Dies spreche für ein "überwiegendes öffentliches Interesse an dem Fall", wie das Selbstkontrollorgan der deutschen Printmedien am Donnerstag in Berlin mitteilte. Eine Fülle entsprechender Beschwerden wurde abgewiesen. (we/dpa)

Trauerfeier für Absturz-Opfer

Mit einem Gottesdienst und einem staatlichen Trauerakt haben am Freitag rund 1400 Menschen im Kölner Dom der Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine am 24. März gedacht. Unter den...
Mit einem Gottesdienst und einem staatlichen Trauerakt haben am Freitag rund 1400 Menschen im Kölner Dom der Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine am 24. März gedacht. Unter den... © dpa
...Gästen waren Bundespräsident Joachim Gauck (2. v.l.) und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt, Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (2.v.r.). Der Domdechant Robert Kleine (l.) begrüßte die Gäste. Bei dem...
...Gästen waren Bundespräsident Joachim Gauck (2. v.l.) und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt, Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (2.v.r.). Der Domdechant Robert Kleine (l.) begrüßte die Gäste. Bei dem... © dpa
...ökumenischen Gottesdienst sagte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen:
...ökumenischen Gottesdienst sagte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen: "Unbegreifliches ist geschehen. Eltern und Kinder, Männer und Frauen, Freundinnen und Freunde, Kollegen und Kolleginnen wurden aus dem Leben gerissen. Familien, Häuser und Nachbarschaften, Schulen, Dörfer und Städte, ein ganzes Land, ja mehr als nur ein Land, rücken zusammen im Aushalten-Müssen und im Begreifen-Wollen." © dpa
Eine Kerze für jedes Absturz-Opfer brannte...
Eine Kerze für jedes Absturz-Opfer brannte... © imago/Revierfoto
...im Altarraum des Kölner Doms.
...im Altarraum des Kölner Doms. © imago/Revierfoto
Der Kölner Kardinal Rainer Woelki betonte im Trauergottesdienst die Kraft der Liebe. Liebe sei stärker als der Tod. Liebe bleibe. Sie mache das Leid so schmerzlich. Aber gebe sie nicht auch die Kraft, das Leid zu ertragen?, fragte der Erzbischof am Freitag im Kölner Dom. Jeder werde sich an...
Der Kölner Kardinal Rainer Woelki betonte im Trauergottesdienst die Kraft der Liebe. Liebe sei stärker als der Tod. Liebe bleibe. Sie mache das Leid so schmerzlich. Aber gebe sie nicht auch die Kraft, das Leid zu ertragen?, fragte der Erzbischof am Freitag im Kölner Dom. Jeder werde sich an... © dpa
...die kostbaren Momente mit den Lieben erinnern. Die seien unzerstörbar. Die Christen glaubten an das ewige Leben.
...die kostbaren Momente mit den Lieben erinnern. Die seien unzerstörbar. Die Christen glaubten an das ewige Leben. "Wir glauben, dass diese 150 Menschen nicht verschwunden und ins Nichts gegangen sind, als sie aus der Welt geschieden sind", sagte Woelki weiter. © dpa
Auch Notfallseelsorger sprachen während der...
Auch Notfallseelsorger sprachen während der... © dpa
...Trauerfeier im Kölner Dom. Zuvor hatten sie...
...Trauerfeier im Kölner Dom. Zuvor hatten sie... © dpa
...Gästen wie NRW-Ministerpräsidentin Kraft...
...Gästen wie NRW-Ministerpräsidentin Kraft... © dpa
...kleine Engel aus Holz übergeben: Sie sollen den Angehörigen und Helfern der Germanwings-Katastrophe symbolisch Halt und Zuversicht geben. Die Holzengel lagen am Freitag bei der Trauerfeier im Kölner Dom an jedem Platz. Bundespräsident...
...kleine Engel aus Holz übergeben: Sie sollen den Angehörigen und Helfern der Germanwings-Katastrophe symbolisch Halt und Zuversicht geben. Die Holzengel lagen am Freitag bei der Trauerfeier im Kölner Dom an jedem Platz. Bundespräsident... © dpa
...Joachim Gauck hielt vor den Kerzen für die Opfer der Katastrophe inne. Gauck...
...Joachim Gauck hielt vor den Kerzen für die Opfer der Katastrophe inne. Gauck... © dpa
...sagte:
...sagte: "Es ist etwas zerstört worden, das in dieser Welt nicht mehr geheilt werden kann. Da ist er wieder, dieser Schock, der uns am 24. März getroffen hat." "Vielleicht ist es ja das, was uns so sehr erschreckt hat: die Sinnlosigkeit des Geschehens", sagte Gauck weiter. "Wir sind konfrontiert mit einer verstörenden Vernichtungstat." Bei vielen Menschen sei die Trauer in Wut und Zorn umgeschlagen. Aber auch die Angehörigen des Co-Piloten hätten eine geliebten Menschen verloren. © dpa
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sprach den Angehörigen der Absturz-Opfer zu. In den vergangenen Wochen der Trauer habe sie...
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sprach den Angehörigen der Absturz-Opfer zu. In den vergangenen Wochen der Trauer habe sie... © dpa
... auch viele Momente tiefer menschlicher Verbundenheit erlebt - etwa am Düsseldorfer Flughafen, in Frankreich oder in Haltern.
... auch viele Momente tiefer menschlicher Verbundenheit erlebt - etwa am Düsseldorfer Flughafen, in Frankreich oder in Haltern. © dpa
"Im Namen des Präsidenten der französischen Republik, im Namen des französischen Volkes, das diese Katastrophe bewegt und schockiert hat, bringe ich mein Mitgefühl zum Ausdruck gegenüber allen Familien, gegenüber allen Hinterbliebenen", sagte der französische Staatsminister Alain Vidalies. © dpa
Der spanische Innenminister Jorge Fernández Díaz sagte im Kölner Dom:
Der spanische Innenminister Jorge Fernández Díaz sagte im Kölner Dom: "Wir müssen versuchen, die entstandene Lücke mit Liebe und vor allem mit Hoffnung zu füllen." © dpa
Auch der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr (3.v.r.) war am Freitag mit Begleitern zu der Trauerfeier nach Köln gekommen.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr (3.v.r.) war am Freitag mit Begleitern zu der Trauerfeier nach Köln gekommen. © Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
Der Domvorplatz war für die Öffentlichkeit gesperrt, die Trauerfeier...
Der Domvorplatz war für die Öffentlichkeit gesperrt, die Trauerfeier... © Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
...wurde auf Leinwände am Bahnhofsvorplatz...
...wurde auf Leinwände am Bahnhofsvorplatz... © imago/Revierfoto
... direkt neben dem Kölner Dom übertragen.
... direkt neben dem Kölner Dom übertragen. © Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
Trauende hatten zwischen Dom und Hauptbahnhof Kränze abgelegt und...
Trauende hatten zwischen Dom und Hauptbahnhof Kränze abgelegt und... © Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
... Kerzen als Erinnerung an die Absturz-Opfer entzündet.
... Kerzen als Erinnerung an die Absturz-Opfer entzündet. © Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März.
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März. © Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März.
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März. © Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März.
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März. © dpa
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März.
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März. © Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März.
In Köln gedachten die Menschen der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 24. März. © imago/Revierfoto
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