Essen. Das neun Zoll große Nexus 9 und Amazons Fire HDX 8.9 greifen das iPad Air 2 an. Das iPad besticht durch Verarbeitung und Display, es ist aber teuer.

Neues Jahr, Tablets: Google bläst mit dem Nexus 9 zum Angriff auf den Platzhirschen Apple. Und auch Onlinehändler Amazon hat mit dem Fire HDX 8.9 ein Gerät im Angebot, das es mit dem neuen iPad Air 2 aufnehmen kann – zumindest technisch.

Google Nexus 9

Das ist ein Android-Tablet? Google lässt HTC sein neues Tablet produzieren und nimmt mit dem Nexus 9 Abschied vom seit nunmehr zwei Jahren liebgewonnenen Sieben-Zoll-Format. HTC beweist auch mit dieser Zuliefer-Arbeit, dass die Koreaner es verstehen, hochwertige Geräte zu produzieren.

Mit seiner Alueinfassung und trotz weißer Kunststoff-Rückseite wirkt das neue Nexus 9 sehr hochwertig. Dank abgerundeter Kanten liegt es angenehm in der Hand. Der Bildschirm löst mit 2048 mal 1536 Punkten auf. Das reicht, um auch bei genauem Hinsehen keine Bildpunkte erkennen zu können.

Das Google Nexus 9. Die Koreaner verstehen es, hochwertige Geräte zu produzieren.
Das Google Nexus 9. Die Koreaner verstehen es, hochwertige Geräte zu produzieren. © Kai Kitschenberg/FUNKE Foto Services

Leider verabschiedet sich Google mit dem Nexus 9 – ebenso wie beim gleichzeitig vorgestellten Smartphone Nexus 6 – von der Politik der kleinen Preise. Kostete der Vorgänger Nexus 7 gerade einmal 229 Euro in der günstigsten Version, schlägt das neun Zoll große Nexus 9 mit mindestens 399 Euro zu Buche.

Dafür gibt’s 16 Gigabyte Speicherplatz und eine Anbindung an Drahtlos-Netzwerke (W-LAN). Wer den LTE-Standard für unterwegs an Bord haben möchte, muss mindestens 559 Euro ausgeben. Dann sind aber immerhin 32 Gigabyte Speicherplatz inklusive. Im Nexus 9 kommt Android 5.0 zum Einsatz, das deutlich aufgeräumter wirkt als sein Vorgänger. Das liegt vor allem daran, dass Google auf überflüssige 3D-Effekte verzichtet. Und das bringt sogar mehr Geschwindigkeit.

Android-Kenner werden allerdings das eine oder andere Feature vermissen. So lässt sich das Gerät nicht wie in der Vorgängerversion durch langes Drücken des Einschalt-Knopfes in den Flugmodus manövrieren oder neustarten, sondern nur noch ausknipsen. Ob diese Funktionen mit dem bereits angekündigten Update auf Android 5.1 zurückkehren, ist allerdings ungewiss.

+ Tolles Display
+ Aktuellste Android-Version
Relativ hoher Preis

Amazon Fire HDX 8.9 

Amazon kann auch Tablet-Computer. Das hat der weltgrößte Onlinehändler bereits mit der ersten Generation seiner Fire-Reihe bewiesen. Mit dem Fire HDX 8.9 legen die Kalifornier jetzt ein angenehm leichtes Gerät nach, das mit einem ordentlichen und großen Display und einer guten Verarbeitung aufwartet.

Amazon Kindle Fire HDX 8.9
Amazon Kindle Fire HDX 8.9

Das sollte aber auch so sein für ein Tablet, das mindestens 379 Euro kostet. Dafür gibt’s 16 Gigabyte Speicherplatz und W-LAN-Anbindung. Die LTE-Variante kostet mindestens 529 Euro, bringt dann aber wie das Nexus 9 mindestens 32 Gigabyte Speicherplatz mit. Die Variante mit 64 Gigabyte kostet 60 Euro mehr.

Amazon setzt beim Fire HDX 8.9 genau wie bei allen anderen Geräten aus seinem Angebot auf eine überarbeitete Version des Android-Systems. Das ist Fluch und Segen zugleich. Unbedarfte Nutzer können sich nicht verheddern, Profis müssen sich erst umständlich durch Menüs wälzen, um an Einstell-Feinheiten ranzukommen. Das Betriebssystem ist darüber hinaus komplett auf das Angebot des Onlinehändlers optimiert. Das macht es für Amazon-Vielkäufer angenehm, andere kann das aber sehr schnell nerven.


+ Gute Verarbeitung
+ Ordentliches Full-HD-Display
Relativ hoher Preis
Starke Amazon-Anbindung

Apple iPad Air 2 

Eines muss man den Kaliforniern lassen: Sie haben ihren Dauerläufer iPad in der neuesten Version fast perfektioniert. Das iPad Air 2 liegt angenehm in der Hand, das Display ist brillant, die Bedienung schnörkellos und unproblematisch. Da kommt auch das neue Android 5.0 nicht ran.

Das iPad Air 2 von Apple.
Das iPad Air 2 von Apple.

Das alles hat aber seinen Preis: Mindestens 489 Euro verlangt Apple für sein luftiges Tablet. Dafür gibt’s W-LAN und 16 GB Speicher. Als einziges Gerät im Test kann man das iPad auch mit 128 GB Speicherplatz ordern. Mit LTE und maximaler Speicherausrüstung kommen so 809 Euro zusammen. Das ist negative Spitze. Und noch ein weiteres Problem bleibt: Musik, Filme und E-Books lassen sich nur über die hauseigene Software iTunes aufspielen. Und das wird auch so bleiben – ist halt seit Jahren Firmenpolitik.

+ Brillantes Display
+ Sehr gute Verarbeitung
Sehr hoher Preis
iTunes-Anbindung zwingend