Essen. . Silvester gehen Mobilfunknetze unter der Last von Millionen Nachrichten in die Knie. Es gibt aber einige Tricks, wie Botschaften trotzdem ankommen.

… 5, 4, 3, 2, 1 – Kaum ist der Knall des Sektkorkens in der Silvesternacht verhallt, brechen die Mobilfunknetze unter der Last vieler Anrufe oder SMS zusammen. Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen ihr Handy oder schlaues Telefon, um Neujahrsgrüße zu verschicken: 38 Prozent senden eine SMS, 30 Prozent eine E-Mail, 22 Prozent nutzen eine Smartphone-App, 13 Prozent Videotelefonie und 19 Prozent übermitteln ihre Wünsche in sozialen Netzwerken. Das ergab eine repräsentative Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom.

Damit die Neujahrsgrüße auch kurz nach Mitternacht pünktlich beim Empfänger ankommen, sollten Handy- und Smartphone-Besitzer einige Punkte beim Versenden der Grüße beachten. Denn trotz erhöhter Serverkapazitäten der Netzbetreiber könne es zu Verzögerungen kommen, erklären die Experten von Bitkom. Ihre Tipps:

SMS oder WhatsApp? Eine SMS wird nicht direkt von einem zum anderen Telefon weitergeleitet, sondern landet zunächst in der Kurzmitteilungszentrale des jeweiligen Anbieters. Dort werden die Nachrichten dann Stück für Stück abgearbeitet, was in Spitzenzeiten dauern kann. Sie kommen aber auf jeden Fall an, so Bitkom. Bei Messenger-Diensten wie WhatsApp müssen Sender und Empfänger mit dem Internet verbunden sein, am besten im WLAN-Netz. Wer ein LTE-Handy hat, dürfte kaum Probleme bekommen, da der neue Mobilfunkstandard noch nicht verbreitet ist.

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Früher senden: Besonders eilige SMS-Schreiber schicken ihre Grüße bereits kurz vor Mitternacht, laufen dann aber Gefahr, dass die Nachricht noch im alten Jahr gelesen wird. Nicht schön. Nach Auskunft von Telekom-Sprecherin Michaela Weidenbrück ist es ideal, eine SMS vor 23.30 Uhr oder nach 1 Uhr zu versenden, dann seien die Netze weniger stark belastet. „Aber wir gehen auch sonst nicht von starken Engpässen aus.“ Ausnahme seien womöglich Veranstaltungen, wo ungewöhnlich viele Menschen zusammenkommen und zum Handy greifen, wie bei der Silvesterparty am Brandenburger Tor.

Vorschreiben: Besser ist es, die Nachricht vorzuschreiben, als Entwurf zu speichern und eventuell eine Empfängerliste zu erstellen. Kurz nach Mitternacht genügt dann ein Tipp auf den Senden-Button und die Grüße werden übertragen.

Terminversand: Wer sich in der Silvester-Nacht nicht mit seinem Smartphone abmühen möchte, kann schon vorher im Internet einen zeitversetzten SMS- oder E-Mail-Versand nutzen, den auch viele Messenger-Dienste und spezielle Smartphone-Apps offerieren. Die Grüße werden dann zum gewünschten Zeitpunkt vom jeweiligen Dienst automatisch abgeschickt. Nach Angaben von Bitkom empfiehlt es sich aber, den Versandzeitpunkt wegen der großen Nachfrage mehrere Minuten vor Mitternacht zu setzen. Überdies können zusätzliche Gebühren anfallen.

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Wer über Vodafone ins Netz geht, kann auch mit einer Tastenkombination am Handy den Versand seiner SMS für einen späteren Zeitpunkt festlegen. Das kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn man um Mitternacht lieber die Umstehenden herzt, als sich mit seinem Handy zu beschäftigen. Die Einstellung geht so: Vor den SMS-Text schreiben *later Stundenzahl# Beispiel: Die SMS soll um 0 Uhr verschickt werden, sie wird um 22 Uhr vorbereitet, dann müsste die Eingabe *later 02# heißen – die Anzahl der Ziffern muss mindestens zweistellig sein.

Die Mobilfunkanbieter rechnen damit, dass sich die Handynutzung in nächster Zeit weiter verlagern wird. Vodafone-Sprecher Volker Petendorf und Telekom-Sprecherin Michaela Weidenbrück prophezeien, dass sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt und immer mehr Menschen vom SMS-Versand auf Smartphone-Messenger wie Whats-App umsteigen werden.