Berlin. .

Experten haben eine schwerwiegende Sicherheitslücke im Mobilfunk-Netz entdeckt, die von den deutschen Anbietern schnell geschlossen wurde. Über die Schwachstelle gelang es in einer Demonstration, die als sicher geltende Verschlüsselung im UMTS-Netz zu umgehen und SMS zum Beispiel aus dem Netz der Deutschen Telekom auszulesen, wie WDR und „SZ“ berichten. Möglich sei auch das Ausspähen des E-Mail-Verkehrs und das Mithören von Telefonaten.

Die Deutsche Telekom und Vodafone haben nach eigenen Angaben die Sicherheitslücke in ihren Netzen zügig geschlossen. Auch beim neuen deutschen Marktführer Telefónica Deutschland mit den Marken O2 und E-Plus hieß es, man habe Maßnahmen ergriffen, um die Schwachstelle zu stopfen. Alle Schritte einzelner Anbieter könnten aber nur ein Pflaster sein, warnte die Telekom. Eine dauerhafte Lösung könne nur die gesamte Industrie entwickeln.

Der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert kritisierte, dass sich auch Bankkunden, die ihren Zahlungsverkehr mobil über das UMTS-Netz abwickeln, wegen der Sicherheitslücken einer „riesigen Gefahr“ aussetzten. Dabei hätten Experten stets die Sicherheit der Transaktionen betont.