Mainz. . Vor seinem Fünfzigsten meldete sich Hape Kerkeling mit einem Buch über seine Kindheit im Revier zurück. Ebenfalls vor seinem runden Geburtstag am 9. Dezember würdigt das ZDF den vielseitigen Entertainer mit einem Film. Erstaunlicherweise wird er im Hauptprogramm erst um 22 Uhr gezeigt.

Hape Kerkeling war einmal der König Midas des Fernsehens. Egal was der gebürtige Recklinghäuser anfasste – alles wurde zum Quoten-Gold. Als Schmuddel-Journalist Horst Schlämmer schrieb er Komik-Geschichte. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde der vielseitige Entertainer gar als Gottschalk-Nachfolger der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ gehandelt.

Kerkeling war – wie sich heute zeigt – klug genug, abzuwinken. Zuletzt wurde es ruhiger um den Mann. Kein Wunder, dass das ZDF ihm zum 50. Geburtstag zwar den Film „Hape Kerkeling – Keine Geburtstagsshow“ spendiert, ihn aber nur im kleinen Ableger ZDFneo am Samstag um 20.15 Uhr zeigt – im Zweiten läuft er am Sonntag erst um 22 Uhr.

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Der Film ist eine Mischform, mal Talk, mal Archiv-Arbeit, mal Show-Parodie. Kerkeling gilt als menschenscheu, der Interviews nach Kräften aus dem Weg geht. Er muss sich offensichtlich ganz sicher sein, bevor er sich einem Fragesteller öffnet. Dafür ist Gero von Boehm genau der richtige Mann. Der Regisseur und Produzent knüpft bei dem sensiblen Künstler da an, wo er bei seiner Reihe „Mein Leben“ aufgehört hatte.

Kerkeling wollte aber mehr, als über Jugend, Reifejahre und Reisezeit zu plaudern. Er wollte obendrein demonstrieren, dass ihm die Ideen nicht ausgegangen sind. Und so schrieb sich er mit Co-Autor Micky Beisenherz neue Figuren rund um eine Show im Berliner Friedrichsstadt-Palast auf den Leib, die alle Erwartungen erfüllen, die das Publikum an den Comedian stellt. Dabei erweist sich Barbara Schöneberger als spritzige Spaßgesellin.