Düsseldorf. . Raus aus der trockenen Heizungsluft, rein in die klirrende Kälte. Im Winter macht unsere Haut einiges mit, und das lässt sie uns spüren. Sie wird trocken und spröde, empfindlich und rau. Die Erneuerung der oberen Schicht verlangsamt sich, Renovierungsarbeiten dauern länger. Ein Experte gibt Tipps.
Um spröde Haut im Winter zu vermeiden, muss vor allem eine Extraportion Pflege her. Worauf allerdings noch zu achten ist, erklärt der Dermatologe Dr. Afschin Fatemi.
Warum ist die Haut im Winter so gereizt?
„Die oberste Hornschicht hat normalerweise einen Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 40 Prozent. Durch warme, trockene Heizungsluft verliert die Haut Wasser. Der Feuchtigkeitsgehalt kann im Winter auf unter 10 Prozent sinken“, sagt der Düsseldorfer Dermatologe Dr. Afschin Fatemi, Leiter der privaten Klinikkette S-thetic, die sich auf Schönheits-OPs spezialisiert hat. Die natürliche Barriere der Haut werde durchlässig, Einflüsse von außen könnten schneller eindringen. Hinzu komme, dass die Haut bei Temperaturen unter acht Grad weniger schützenden Talg produziert. Daher sei jetzt Pflege wichtig. Trockene Haut lasse früher Falten entstehen, führe zu Vertiefungen vorhandener Fältchen, wirke gealtert, fahl und grau.
Was lässt sich dagegen tun?
Die Haut darf jetzt ruhig ihr Fett abkriegen, reichhaltige Cremes wird sie gerne und gierig schlucken. Heißt: Im Winter sollten Pflegeprodukte mit einem höheren Fettanteil gewählt werden. Nach Auskunft des Expertenportals haut.de, das mit der Arbeitsgemeinschaft ästhetische Dermatologie und Kosmetologie kooperiert, sind fettreiche Cremes auf Wasser-in-Öl-Basis oder kosmetische Hautöle geeignet – sie liefern einen Feuchtigkeitsschub.
Bei der Entscheidung für eine Pflege sollte aber immer auch der jeweilige Hauttyp berücksichtigt werden. Experte Fatemi rät, bei zu Trockenheit neigender Haut eine fettigere, sogenannte lipidhaltige Creme einzusetzen. Das Fett auf der Haut verhindere, dass Feuchtigkeit verdunstet. Auch sonst stark fettende Haut produziere im Winter eher weniger Talg und benötige besonderen Schutz. „Hier eignet sich zum Beispiel eine herkömmliche Tagescreme mit einem Tropfen Hautöl beigemischt.“ Er erinnert daran, dass zu allererst die Reinigung wichtig ist. Morgens und abends müsse vor allem das Gesicht sanft von den Ablagerungen des Alltags befreit werden. Das Reinigungsprodukt sollte auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmt sein.
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Müssen Freiluftsportler in der Kälte besonders aufpassen?
„Outdoor-Aktivitäten wie Joggen, Walken oder Skifahren belasten die Haut im Winter besonders stark“, sagt Afschin Fatemi. Er empfiehlt für solche Fälle spezielle Kälteschutzcremes mit einem sehr hohen Fettanteil, die sich wie eine schützende Decke auf das Gesicht legen.
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Da sie die Atmung der Haut einschränken, müssen diese Cremes aber nach dem Sport unbedingt entfernt werden. Vor allem in einer verschneiten Umgebung sei die Kraft der Sonne im Winter nicht zu unterschätzen. Deswegen sollte eine Creme UVA- und UVB-Filter enthalten.
Kann auch gewöhnliche Vaseline vor Kälte schützen?
Wenn gerade nichts anderes verfügbar ist, kann Vaseline aus Expertensicht eine Alternative sein. „Allerdings nur bei sehr kalten Temperaturen ab zehn Grad minus. Und wirklich nur im Freien.“ Sobald man sich drinnen befindet, sollte die Creme vollständig abgewischt werden, denn sie verschließt die Haut. „Es gibt Kälteschutzsalben mit einem sehr geringen Wasseranteil, die sich besser eignen“, so Fatemi.
Was ist von Peelings oder Gesichtsmasken im Winter zu halten?
„Peelings sollte man generell besser in der sonnenfreien Zeit anwenden. Herbst und Winter eignen sich also besser als der Sommer“, sagt der Düsseldorfer Hautarzt. So ein Peeling rege die Durchblutung an. Doch hier gelte, darauf zu achten, die Haut nach dem Peeling mit Feuchtigkeit zu versorgen. Gesichtsmasken seien im Winter sehr gut geeignet. „Man kann der spröden Haut damit eine gute Portion Feuchtigkeit zurückgeben.“