Bremen. Eine gute Leistung zeigte Schalke 04 im Aufsteigerduell bei Werder Bremen, ging aber als 1:2-Verlierer vom Platz. Trainer Thomas Reis lobte.

Immer wieder blickte Trainer Thomas Reis vom FC Schalke 04 im Presseraum von Werder Bremen auf einen der großen Bildschirme - auf den, der die Bundesliga-Tabelle nach dem 13. Spieltag anzeigte. Es wäre verständlich gewesen, wenn Reis nur einen kurzen Moment hingesehen hätte, denn der Blick schmerzt alle Schalker. Sechs Punkte, eine Tordifferenz von minus 18 - das ist die Bilanz eines Absteigers. "Beschissene Situation", grummelte Reis. "Jeder kann die Tabelle lesen." Dabei fühlte sich die 1:2 (0:1)-Niederlage im Weserstadion so gar nicht nach Abstieg an.

"Es ist sehr bitter für mein Team und mich. Ich glaube nicht, dass die bessere Mannschaft gewonnen hat, sondern die etwas glücklichere", lautete Reis' Analyse. "Wir wollten ein gutes Gesicht zeigen, und das ist der Mannschaft von Anfang an sehr gut gelungen. Wir hatten einen sehr guten Zugriff, und selbst ein paar gute Gelegenheiten. Durch eine Unachtsamkeit im Mittelfeld, wir lassen den Gegner im Rücken weglaufen, anschließend noch eine Verlagerung zu und verteidigen nicht bis zum Ende, geht Bremen in Führung", sagte Reis.

Lesen Sie auch über Schalke 04

Die gute Leistung sei nun der Standard für sein Team, schon für die folgenden Heimspiele gegen Mainz 05 (Mittwoch, 20.30 Uhr) und Bayern München (Samstag, 18.30 Uhr). "Die Mannschaft hatte Selbstvertrauen, ein hohes Engagement. Ohne das wird es nicht funktionieren. Es war ein Schritt in die richtige Richtung, ein ordentliches Auswärtsspiel, auch wenn man ohne Punkte dasteht. Wir haben gezeigt, dass die Mannschaft fähig ist, Bundesliga zu spielen."

Vor allem in den Spielen gegen die Mitkonkurrenten war mehr drin - in Stuttgart mehr als nur ein 0:0. Gegen Augsburg gab Schalke in Überzahl noch einen Punkt ab und verlor 2:3. Bei Hertha BSC glich Schalke in der 84. Minute zum 1:1 aus, verlor aber noch kurz vor Schluss mit 1:2. Und nun die bittere, unverdiente Pleite. Schalke müsste eigentlich fünf Punkte mehr auf dem Konto haben, dann wäre das Tabellenbild auch nicht so hässlich.

Auch interessant

Auch Bremens Trainer Ole Werner bestätigte den Eindruck seines Schalker Kollegen, dass der Sieg seiner Mannschaft glücklich gewesen sei. "Wir haben gegen eine sehr starke Schalker Mannschaft gespielt, die sehr gut organisiert war, die es uns gerade in der Anfangsphase schwer gemacht hat, Zugriff aufs Spiel zu finden, uns wenig Räume geboten, gut am Mann verteidigt hat", sagte Werner.

Ein ehrliches Lob - Punkte brachte das aber nicht.