Düsseldorf. Nach einer einmonatigen Sommerpause wird heute der Prozess gegen die mutmaßlichen Sauerland-Terroristen vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf mit den Geständnissen der Angeklagten fortgesetzt. Die Beschuldigten sollen Autobombenanschläge auf US-Bürger in Deutschland vorbereitet haben.

Nach einer einmonatigen Sommerpause wird heute der Prozess gegen die mutmaßlichen Sauerland-Terroristen vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf mit den Geständnissen der Angeklagten fortgesetzt. Die vier Männer haben in den vergangenen Wochen in Vernehmungen durch das Bundeskriminalamt umfangreiche Aussagen gemacht. Diese sollen nun auch in die Hauptverhandlung eingeführt werden sollen.

Die vier Angeklagten haben nach Angaben der Bundesanwaltschaft in ihren Vernehmungen beim Bundeskriminalamt (BKA) umfangreiche Geständnisse abgelegt. «Die Angeklagten haben bestätigt, dass es ihr Vorhaben war, hier möglichst viele amerikanische Soldaten zu töten», sagte Bundesanwalt Volker Brinkmann am Montag vor Beginn eines weiteren Verhandlungstages in dem Terrorprozess in Düsseldorf. Die Beschuldigten hätten «sehr umfassende Angaben gemacht».

Haftbefehl gegen Mevlüt K. wird geprüft

Brinkmann zufolge prüfte die Bundesanwaltschaft zudem, ob sie einen Haftbefehl gegen den Türken Mevlüt K. aus Ludwigshafen beantragen wird. Dabei gehe es um die Rolle des Türken bei der Beschaffung der Zünder für die von der Sauerland-Gruppe vorbereiteten Attentate. Mit Blick auf Berichte über eine angebliche Tätigkeit von K. für den Geheimdienst in Ankara fügte Brinkmann allerdings hinzu: «Wir haben keine Erkenntnisse darüber, dass Mevlüt. K. in den Diensten des türkischen Geheimdienstes steht. «

Die Terrorverdächtigen hatten die Geständnisse Anfang Juni überraschend angekündigt und in den darauffolgenden Wochen ausführliche Angaben zu den Anklagevorwürfen beim BKA gemacht.

Die Verteidigung hat "Überraschungen" versprochen

Der Vorsitzende Richter Ottmar Breidling nannte die Aussagen zwischenzeitlich bereits «beeindruckend» und «umfassender, als man zu Beginn dieser Vernehmungsprozedur erwarten konnte». Die Verteidigung hatte auch «Überraschungen» versprochen. Die bei der Verhandlung im Hochsicherheitstrakt normalerweise hinter Sicherheitsglas sitzenden Angeklagten sollen bei den anstehenden Befragungen am Zeugentisch mitten im Saal sitzen.

Die Angeklagten sollen eine deutsche Zelle der Islamischen Dschihad-Union (IJU) gegründet und mindestens drei verheerende Autobombenanschläge auf US-Bürger und amerikanische Einrichtungen in Deutschland geplant haben. Die Anklage lautet unter anderem auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags. (ap/afp)