Düsseldorf. Erstmals seit 2001 ist in NRW die Zahl der Verurteilungen nach Gewaltverbrechen wieder gesunken. Während die Verurteilungen von Erwachsenen leicht anstieg, sind die von Jugendlichen deutlich zurückgegangen.
Die Zahl der Verurteilungen wegen Gewaltverbrechen in Nordrhein-Westfalen ist im Vorjahr erstmals seit 2001 wieder gesunken. Mit rund 21 200 verurteilten Personen gab es hier 4,8 Prozent weniger als 2007, wie aus der am Freitag in Düsseldorf vorgestellten Strafverfolgungsstatistik des Justizministeriums hervorgeht. Diese Entwicklung folge einem Trend in der Polizeistatistik, die für 2008 einen Rückgang der Gewaltdelikte um zwei Prozent vermeldete.
Zahl der Verurteilungen sinkt um 1,2 Prozent
Insgesamt wurden im Vorjahr im bevölkerungsreichsten Bundesland erneut weniger Personen wegen Vergehen oder Verbrechen verurteilt. Ihre Zahl sank mit 182 491 gegenüber 2007 um 2300 oder 1,2 Prozent. Während es bei den Erwachsenen einen leichten Anstieg der Verurteilungen um ein Prozent gab, kam es bei Jugendlichen zu einem deutlichen Rückgang um 13,2 Prozent, wie die Statistik feststellte.
Gewalt von Mädchen nimmt zu
Die «erfreulichen» Zahlen zeigten, dass es richtig gewesen sei, die Bekämpfung der Jugendkriminalität zu einer Schwerpunktaufgabe der Landesregierung zu machen, bilanzierte Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU). Es gebe aber weiterhin «noch eine Menge zu tun». So zeige sich derzeit, dass die Gewaltbereitschaft junger Mädchen zunehme. (ddp)