Düsseldorf. Die Polizei in Düsseldorf ist einer Bande von dreisten Trickdieben auf die Spur gekommen. Sie blockierten mit Störsendern Schlüsselfernbedienungen von Autos und räumten diese dann in aller Ruhe aus. Der Wert der Beute geht in die Millionen. Mehrere Täter wurden bereits gefasst.

Die Polizei in Düsseldorf warnt Autofahrer vor einer neuen Form des Trickdiebstahls. In den vergangenen Monaten hätte eine aus dem ehemaligen Jugoslawien stammende Bande versucht, mit Hilfe eines Störsenders das Verriegeln von Autos per Schlüsselfernbedienung zu verhindern, teilte ein Polizeisprecher am Montag mit.

Häufig hätten die Besitzer den Trick nicht bemerkt und die Autos seien problemlos von den Tätern ausgeräumt worden, berichtete der Sprecher weiter. Die Bande habe in einem Fall Schmuck im Wert von einer Million Euro erbeutet, darüber hinaus auch hochwertige Mäntel, Handtaschen, Navigationsgeräte und Notebooks.

Mehrere mutmaßliche Mitglieder der Bande habe man inzwischen festnehmen können, sagte Chefermittler Jürgen Franke. So habe man zuletzt einen vielfach vorbestraften Mann auf der Königsallee «auf frischer Tat» ertappt. Gemeinsam mit mehreren Komplizen sei der 60-jährige Zoran M. gerade dabei gewesen, einen Störsender einzusetzen und das Verschließen eines Audi A6 zu verhindern.

Laut Polizei war er zusammen mit einer 40-jährigen Frau und einem Zahnarzt aus Düsseldorf auch an dem Diebstahl von Schmuck im Wert von einer Million Euro beteiligt. Die Tat hatte sich bereits im September 2005 ereignet. Man gehe davon aus, dass die Bande in der Folgezeit Dutzende ähnliche Taten begangen habe, so Franke. Möglicherweise würden die Tatverdächtigen sogar europaweit agieren.

Bei dem Störsender handelt es sich laut Polizei um umgebaute, handelsübliche Funkgeräte, die im kriminellen Milieu für etwa 2000 Euro gehandelt würden. Von dem erbeuteten Schmuck fehlt bis heute jede Spur. Möglicherweise wurde die Beute laut Polizei auch eingeschmolzen. «Es gibt Hinweise darauf, dass der beteiligte Zahnarzt sich um den Verbleib der Beute gekümmert hat.» Ihn kann die Polizei allerdings nicht mehr befragen. Nach Informationen von Interpol soll er in Moskau einem Gewaltverbrechen «in der Unterwelt» zum Opfer gefallen sein.

Seinen Komplizen wird in Kürze der Prozess gemacht. Wegen des Schmuckdiebstahls müssen sich Zoran M. und seine 40-jährige Bekannte Mitte Juni vor dem Düsseldorfer Amtsgericht verantworten. (ddp)

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