An Rhein und Ruhr. . Bei zahlreichen Intercity-Verbindungen können derzeit für Dezember zwar Fahrscheine gebucht, aber keine Plätze vorbestellt werden.

Im Buchungssystem der Bahn gibt es Probleme, Sitzplätze zu reservieren. Betroffen sind nach NRZ-Recherchen vor allem Verbindungen mit den günstigen Intercity-Zügen (IC) zwischen Anfang und Ende Dezember. Es gebe „kein grundsätzliches Problem“, sagt ein Bahnsprecher. Er verweist auf die „riesige Datenmenge“, die zum Fahrplanwechsel in den Bahn-Computersystemen verarbeitet werden müsste. Die Liste der von dem Reservierungsproblem betroffenen Züge werde „von Tag zu Tag kürzer“.

„Reservierung vorübergehend nicht möglich“ – diese Anzeige beendet derzeit häufig den Versuch, für den Dezember eine Bahnfahrkarte im günstigen Intercity-Zug zu buchen. Egal ob Essen-Hamburg oder Duisburg-Mainz an Nikolaus, Berlin-Dresden zwei Tage später oder Düsseldorf-Norddeich an Heiligabend – immer hieß es am Montag bei diesen zufällig ausgesuchten Verbindungen zu zufällig gewählten Abfahrtszeiten, dass zwar ein Ticket gebucht, aber kein Sitzplatz reserviert werden kann.

Die Bahn sieht darin kein grundsätzliches Problem und verweist auf die große Menge an Datenänderungen etwa über neue Zugläufe, die zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember in die Computersysteme eingearbeitet werden müssten.

In der Tat streikt das Reservierungssystem nicht bei allen IC-Verbindungen – und die schnellen und teureren ICE scheinen von dem Problem ohnehin kaum betroffen. Doch wer nicht gleich bei der Buchung einen Sitzplatz reservieren kann, muss es nicht nur ein anderes Mal erneut versuchen, sondern dann womöglich auch mehr bezahlen. Denn der neue einheitliche Reservierungstarif von 4 Euro je Strecke gilt erst bei Buchungen nach dem Fahrplanwechsel. Bis dahin schlägt eine einzelne Reservierung mit 4,50 Euro zu Buche, während sie im Zuge eines Fahrkartenkaufs am Automaten oder im Internet nur 2,50 Euro kostet.

Immerhin: Wer aufgrund des aktuellen Datendurcheinanders eine höhere Reservierungsgebühr zahlen muss, soll sich an ein Kundenservicecenter der Bahn wenden, rät ein Bahn-Sprecher ohne indes Details über eine mögliche Erstattung zu nennen.