Hof. . Ex-Verteidigungsminister Guttenberg muss offenbar wegen seiner gefälschten Doktorarbeit keine Strafe befürchten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den CSU-Mann sollen bald beendet sein. Guttenberg selbst gibt sich wohl schon siegesgewiss.
Die Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bleibt möglicherweise ohne strafrechtliche Konsequenzen für den mittlerweile in den USA lebenden Ex-Verteidigungsminister. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hof wegen des Verdachts der Urheberrechtsverletzung stehen kurz vor dem Abschluss. „In einigen wenigen Wochen“ sollen die Ergebnisse vorgestellt werden, sagte Oberstaatsanwalt Reiner Laib am Freitag der Nachrichtenagentur dapd. Einen genauen Termin wollte er nicht nennen.
Voraussichtlich werde es keinen Strafbefehl und keine Anklage gegen zu Guttenberg geben, berichtete unterdessen die „Leipziger Volkszeitung“ unter Berufung auf „mit dem Ermittlungsverfahren beteiligte Kreise“. Diesen Bericht wollte Laib nicht bestätigen. Wie das Blatt weiter berichtete, habe zu Guttenberg bereits im Sommer erklärt, man habe sich mit den Behörden geeinigt und es würde „sehr gut ausgehen“.
Guttenberg will nicht für immer in den USA bleiben
Nachdem die Universität Bayreuth zu Guttenberg im Zuge der Plagiatsaffäre um seine Dissertation den Doktorgrad im Februar 2011 aberkannt hatte, war der CSU-Starpolitiker Anfang März als Minister zurückgetreten. Nach Ansicht der Universität hat er in seiner Dissertation vorsätzlich abgeschrieben. Guttenberg hatte dies bestritten.
Guttenberg zog kürzlich mit seiner Familie in die USA, wo er sich dem renommierten Forschungs- und Analysezentrum „Center for Strategic and International Studies“ anschloss. Seiner Frau Stephanie zu Guttenberg zufolge ist der Aufenthalt in den USA allerdings nicht für immer. Wie jüngst bekannt wurde, will der Filmproduzent Nico Hofmann Aufstieg und Fall des früheren Verteidigungsministers als Satire verfilmen. (dapd)