Braunau. .
Über 40 Jahre lang soll ein inzwischen 80-jähriger Mann aus Österreich seine beiden Töchter sexuell missbraucht und in einer kleinen Stube gefangen gehalten haben. Kontakte zur Außenwelt waren den geistig behinderten Frauen offenbar verboten.
Ein 80 Jahre alter Mann aus Braunau in Österreich soll mehr als 40 Jahre lang seine beiden Töchter gefangen gehalten, sexuell missbraucht und körperlich misshandelt haben. Der Mann aus dem Bezirk Braunau an der deutsch-österreichischen Grenze soll zudem mit den Töchtern jahrzehntelang nur einen winzigen Raum des Hauses bewohnt haben, wie die österreichische Polizei am Donnerstag mitteilte.
Die beiden mittlerweile 53 und 45 Jahre alten Töchter hätten auf einer kleinen Holzbank in der Küche schlafen müssen. Der 80-Jährige soll den Töchtern nach Angaben des Österreichischen Rundfunks (ORF) immer wieder mit Mord gedroht haben. Er habe sie so eingeschüchtert, dass sie sich nicht trauten, zur Polizei zu gehen. Die Frau des Mannes sei bereits 2008 verstorben. Auch sie soll laut ORF zu den Missbrauchsopfern gehört haben
Vater offenbar im Pflegeheim
Laut Polizei wollte der Vater Anfang Mai 2011 erneut seine ältere Tochter vergewaltigen, wobei sich diese zur Wehr setzte und ihn zurückstieß, so dass er stürzte. Das berichtet die „Passauer Neue Presse“. Der 80-Jährige konnte ohne fremde Hilfe nicht mehr aufstehen und auch selbst keine Hilfe rufen. Die beiden Frauen leisteten ihm wohl aufgrund seiner Übergriffe keine Erste Hilfe. Erst zwei Tage später wurde die ärztliche Versorgung durch eine Sozialhelferin veranlasst. Medienberichten zufolge sollen die beiden Töchter geistig behindert gewesen sein. Laut ORF sollen die Frauen erst Wochen nachdem der Vater ins Krankenhaus gebracht worden war, von dem Missbrauch gesprochen haben.
Der 80-jährige ist angeblich auf freiem Fuß, weil weder Wiederholungsgefahr noch Fluchtgefahr vorliege. Er soll derzeit in einem Pflegeheim sein, berichten österreichische Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.
(mit dapd)