Essen. Der freigelassene Sexualstraftäter Helmut B. zog vor drei Wochen nach Düsseldorf. Dort wurde er rund um die Uhr bewacht. Nun ist der Mann auf Anweisung eines Gerichts in eine Essener Klinik eingewiesen worden.

Ein gefährlicher Sexualstraftäter, der nach zehn Jahren Sicherheitsverwahrung freigekommen und dann nach Düsseldorf gezogen war, ist am Dienstag Abend in eine forensische Klinik nach Essen gebracht worden. Helmut B. (62) war mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden.

Nach Auskunft des Landesgesundheitsministeriums ist dies der erste Fall einer Unterbringung nach dem neuen Therapieunterbringungsgesetz des Bundes in NRW. Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte die Unterbringung in einer geschlossenen, besonders gesicherten Einrichtung angeordnet. Der Mann soll später nach Oberhausen gebracht werden, dort wird die ehemalige Justizvollzugsanstalt für solche Fälle umgebaut und soll in Kürze in Betrieb genommen werden.

Hohe Rückfallwahrscheinlichkeit prognostiziert

Der Mann war nach seiner Entlassung aus der JVA Straubing nach Düsseldorf gezogen. Dort war er rund um die Uhr bewacht worden. Die Polizei schätzte seine Rückfallwahrscheinlichkeit mit 50 Prozent ein.

Helmut B. saß 22 Jahre wegen verschiedener Delikte, unter anderem wegen Sexualstraftaten im Gefängnis und anschließend in Sicherungsverwahrung. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichts hof klagte er vor dem OLG Nürnberg auf seine Freilassung. Seinen Umzug nach Düsseldorf vor etwa drei Wochen hatte die Stadt öffentlich gemacht. Helmut B. soll nach Medienberichten schon in den Siebziger Jahren in Düsseldorf gewohnt haben.