Madrid. . Nach dem Einbruch beim Gemüse-Export durch die Ehec-Welle in Deutschland hat Spanien den Schaden auf 80 Millionen Euro beziffert. Landwirtschaftsministerin Aguilar forderte diese Summe am Mittwoch als Entschädigung von der EU.

Spanien fordert 80 Millionen Euro Entschädigung von der Europäischen Union für seine Gemüsebauern, die wegen der Ehec-Krise in Deutschland keine Gurken mehr verkaufen konnten. Das kündigte Landwirtschaftsministerin Rosa Aguilar am Mittwoch an.

Auf dem Höhepunkt der Ehec-Krise hatten die deutschen Behörden wegen einer möglichen Verunreinigung mit dem aggressiven Darmkeim vor dem Verzehr von Rohkost und speziell von Salat, ungekochten Tomaten und frischen Gurken gewarnt. Spanische Gurken wurden - wie sich später herausstellte, fälschlicherweise - als Quelle des Ehec-Erregers ausgemacht. Der Export des Gemüses brach daraufhin ein.

210 Millionen Euro im EU-Entschädigungsfonds

Inzwischen wurden Bockshornklee-Samen aus Ägypten als Ursache für die Epidemie ausgemacht. Die EU hat den Gemüsebauern in den Mitgliedsländern insgesamt 210 Millionen Euro Entschädigung für ihre Einnahmeverluste versprochen. Wie sich diese Summe aufteilt, ist bislang aber noch nicht bekannt.

An Ehec waren in Deutschland in den vergangenen Wochen tausende Menschen erkrankt. Mindestens 49 Patienten starben bis dato laut den jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts nach einer Infektion. Es handelt sich den Behörden zufolge um den bisher größten Ehec-Ausbruch in Deutschland. Die Zahl der Neuerkrankungen ist mittlerweile rückläufig. In Paderborn sind die Behörden allerdings einer regionalen Ehec-Infektionswelle auf der Spur und haben in dieser Woche einen Ehec-Massentest von 800 Schülern, Kindergartenkindern und Senioren gestartet. (afp)