Aachen. . Der Ausfall eines Stellwerks am Aachener Hauptbahnhof hat am Dienstagmorgen für Stunden den Bahnverkehr in NRW gestört. 120 Züge im Fern-, Nah- und Güterverkehr waren verspätet oder fielen ganz aus. Mehrere Computer waren heiß gelaufen.

Ein überhitzter Serverraum im Stellwerk des Aachener Hauptbahnhofs hat am Dienstag den Bahnverkehr im Raum Aachen für mehrere Stunden lahm gelegt. Von 5.30 Uhr bis kurz vor zwölf Uhr am Mittag stand der Verkehr komplett still. Verspätungen wirkten sich auf den Verkehr auch im Ruhrgebiet aus.

Laut Bahn waren etwa 120 Züge in Fern-, Nah und Güterverkehr zum Teil erheblich verspätet. Etwa 40 Züge mussten ihre Fahrt vorzeitig beenden, 24 Züge fielen komplett aus. Reisende knubbelten sich an den Bahnhöfen und mussten mit Bussen oder Taxis weiterfahren.

Hitzestau in Serverraum

Das betroffene Stellwerk regelt den Verkehr für mehrere Strecken-Knotenpunkte im Raum Aachen. Fernzüge konnten deshalb nur bis Lüttich bzw. Köln geleitet werden. Auch an den Bahnhöfen Aachen-Süd und Rothe Erde ging für Stunden nichts. Regionalzüge wurden bis zu den nächstgelegenen Stationen in Stolberg und Herzogenrath geleiter, erklärte ein Bahnsprecher am Nachmittag auf Anfrage von DerWesten.

Grund für den Ausfall war ein Hitzestau in einem Serverraum, hieß es bei der Bahn: „Der Schaden lag nicht am aktuellen Wetter, das hätte auch im Winter passieren können.“ Laut Bahn gibt es in NRW etwa 40 solcher elektronischer Stellwerke. Erst nach sechs Stunden war das Stellwerk wieder komplett einsatzbereit.

Die Höhe des Schadens konnte der Bahnsprecher am Dienstag nicht beziffern. Die Kosten würde die Bahn "intern verrechnen". Betroffene Bahnkunden bekommen Tickets erstattet. Nähere Informationen zu den Fahrgastrechten gibt es hier.

Bereits vor einer Woche hatte der Ausfall eines Stellwerks bei Köln den Zugverkehr im Rheinland erheblich gestört. Unter anderem konnte der Bahnhof im Flughafen Köln-Bonn nicht angefahren werden. Ursache dafür waren Kabeldiebe. Sie hatten an einem Bahnübergang zwischen Opladen und Köln-Mülheim mehrere Meter Signal- und Erdungskabel durchtrennt und gestohlen.