Berlin. .
Schlechte Umgangsformen innerhalb der schwarz-gelben Koalition hat jetzt FDP-Chef Rösler beklagt. Laut Berichten soll Kanzlerin Merkel ihn ermahnt haben, weil er während wichtiger Gespräche eine SMS getippt habe.
Bundeswirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler hat sich über schlechte Umgangsformen in der schwarz-gelben Koalition beklagt. „Unser Arbeitsstil in dieser Koalition muss anständig und verlässlich sein“, sagte Rösler der Zeitung „Welt am Sonntag“ laut Vorabbericht. Mit Blick auf Medienberichte über einen bissigen Wortwechsel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Koalitionsausschuss sagte Rösler: „Ich habe Vertrauen, dass die Kanzlerin in ihren Reihen künftig für Professionalität sorgen kann.“ Zudem habe Merkel am Mittwochabend in der FDP-Fraktion „diese Durchstecherei und obendrein noch Falschdarstellung mit deutlichen Worten kritisiert und gesagt, dass so etwas nicht vorkommen darf - womit sie völlig Recht hat“.
Medien hatten berichtet, dass Rösler während der entscheidenden Gespräche zum Atomausstieg auf seinem Handy getippt habe und von Merkel daraufhin mit den Worten ermahnt worden sei: „Sie brauchen mir keine SMS zu schicken, Sie können direkt mit mir reden.“ Berichten zufolge ist inzwischen auch das Verhältnis zwischen Rösler und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zerrüttet. Auf die Frage, wie belastbar sein Vertrauensverhältnis zu Merkel noch sei, antwortete Rösler: „ Mein Vater hat immer gesagt: Vertrauen ist wie ein Baum. Wenn man ihn einpflanzt, ist er klein und verletzlich, jeder Depp kann ihn kaputt treten. Aber mit der Zeit wird der Baum groß und kräftig, und niemand kann ihn mehr umreißen. So sehe ich das auch. Vertrauen muss wachsen.“ (dapd)