Essen. .
Bis zu einer Million Euro kostet die Behandlung der 52 Ehec-Patienten in der Essener Uniklinik. Und die Folgekosten liegen laut Klinikum nochmal bei 100.000 Euro pro Jahr. Noch ist offenbar ungeklärt, wer diese Zusatzkosten übernimmt.
Seit Wochen arbeiten die Mediziner in der Essener Uniklinik auf Hochtouren: Ehec bestimmt das Denken der Ärzte und Pfleger, die alles tun. Die Hochleistungs-Medizin hat noch eine andere Seite: die der Finanzen.
„Zwischen 800 000 und einer Million Euro“ beziffert der Ärztliche Direktor, Prof. Eckhard Nagel die Kosten für die Behandlung der bisher 52 Patienten. Die Folgekosten für Patienten, die weiterhin per Dialyse behandelt werden müssen, seien da noch nicht mit eingerechnet. Sie liegen etwa bei 100 000 Euro pro Jahr.
Noch sei ungeklärt, wer diese Zusatzkosten übernehme. Dem vom Verband der Unikliniken formulierten Wunsch nach einem Sonderfonds ist Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) erst einmal nicht nachgekommen.
Die Uniklinik verfüge über ein Budget für die HUS-Fälle, so Nagel. Für Mehrleistungen bekommt das Klinikum aber nur 35 % der Kosten erstattet. „Also braucht es in solchen unerwarteten Fällen eine über das Budget hinausgehende Finanzierung.“ Das, was ein Patient, der wegen der Komplikationen an HUS (hämolytisch urämisches Syndrom) erkrankt ist, an medizinischem Aufwand benötigt, lasse sich in Zahlen so ausdrücken: 50.000 Euro etwa kämen bei einer Behandlung zusammen. Ohne HUS seien es immerhin 20.000 Euro. „Zum Vergleich. Die Behandlung einer Durchfallerkrankung durch Salmonellen liegt bei etwa 2000 Euro.“
Die Kosten für die medikamentöse Therapie durch den so genannten „Antikörper“ Eculizumab hätten bisher 210 000 Euro betragen. Mit Eculizumab versuchte man, die Gefäßschäden an den Nieren zu therapieren. Doch da es sich um eine Art klinische Studie gehandelt habe, „hat das Pharma-Unternehmen kein Geld genommen.“
Eculizumab ist für HUS noch nicht zugelassen, sondern nur als Medikament zur Behandlung der „Paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie“. In der HUS-Therapie habe es aber Erfolge gezeigt.