Essen. .

Die Ehec-Epidemie verunsichert Europa. Eine Schülergruppe aus Deutschland wurde aus Sorge von einem Theatertreffen in Ungarn ausgeschlossen. Britische Ruderer haben ihre Teilnahme am Weltcup in Hamburg abgesagt.

Auch interessant

Eine Hamburger Schultheatergruppe ist wegen der Ehec-Welle in Deutschland von einem internationalen Treffen in Ungarn ausgeladen worden. Die Organisatoren hätten die Einladung zurückgenommen, sagte der Schulleiter des Gymnasium Ohmoor in Hamburg-Niendorf, Detlef Erdmann. Die Veranstalter hätten vor einer Woche sehr freundlich mitgeteilt, dass es wegen der „Gurkengrippe“, wie sie es nannten, Probleme bei anderen Theatergruppen gebe.

Erdmann bedauerte die Entscheidung. Ihm täten die Schüler leid. Die 15 Schüler aus der 8. Klassenstufe des Gymnasiums hätten sich auf die einwöchige Reise, die an diesem Freitag beginnen sollte, gefreut. Ihr bilingualer Theaterkurs habe eine englischsprachige Produktion vorbereitet. Zudem sei die Finanzierung der Fahrt nicht ganz einfach gewesen. Er bezeichnete die Entscheidung der Veranstalter als „ungewöhnlich“.

Britische Ruderer verzichten wegen EHEC auf Hamburg-Weltcup

Die britischen Ruderer haben ihre Teilnahme am Weltcup in Hamburg abgesagt. Der britische Ruderverband gab am Donnerstag auf seiner Homepage bekannt: „Das Ruderteam hat sich vom Weltcuprennen in Hamburg am Wochenende vom 17. bis 19. Juni zurückgezogen. Die Entscheidung fiel aufgrund der Risikobewertung in Bezug auf die aktuelle Ehec-Problematik in der Region.“

Die Absage kam keine 24 Stunden nachdem der internationale Ruderverband (FISA) mitgeteilt hatte, dass eine Austragung der Rennen in Hamburg keinerlei gesundheitliche Gefahr mit sich brächte.

Beim ersten Weltcuprennen Ende Mai in München stellten die Briten noch das erfolgreichste Ruderteam.

Image-Kampagne in Spanien

Angesichts der Ehec-Verunsicherung der Verbraucher auch in Spanien will Madrid derweil eine Image-Kampagne für Gemüse starten. Ab Samstag sollen in allen großen spanischen Handelsketten Plakate aufgehängt und Broschüren verteilt werden mit dem Slogan:

„Die Gemüse der Saison sind da - vertrauenswürdig“. Die Behörden in Hamburg hatten ursprünglich fälschlicherweise mitgeteilt, dass der gefährliche Ehec-Erreger auf spanischen Gurken entdeckt wurde, woraufhin der Absatz von spanischem Gemüse einbrach.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) beklagte verwirrende Informationen im Zusammenhang mit der Ehec-Epidemie in Deutschland. Gegen die vor allem von „selbst ernannten Experten“ in die Welt gesetzten Vermutungen habe er „gar nicht anarbeiten können“, sagte er. Das Gesundheitsministerium habe sich dagegen immer streng an die Empfehlungen des RKI gehalten.