Tokio. . Im japanischen Unglücks-AKW Fukushima sind neue Probleme aufgetreten. In Reaktor fünf fiel für Stunden die Kühlung aus, wie der Betreiber Tepco am Sonntag mitteilte. Unterdessen wird die Region von einem Taifun bedroht.
In einem Reaktor des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima ist zwischenzeitlich das Kühlsystem ausgefallen. Betroffen gewesen sei die Kühlwasserpumpe für den Reaktor 5 und das dortige Abklingbecken für benutzte Brennstäbe, teilte die Betreiberfirma Tepco am Sonntag mit. Die Probleme mit dem Motor der Pumpe seien am Samstagabend (Ortszeit) entdeckt worden. Am Sonntagmorgen (Ortszeit) sei bei einer viereinhalbstündigen Reparatur eine neue Pumpe eingesetzt worden. Diese sei nun in Betrieb.
Das Wasser im Reaktor hatte eine Temperatur von 68 Grad, als die Panne entdeckt wurde, wie Tepco mitteilte. Die Temperatur sei zwischenzeitlich auf 93,7 Grad angestiegen, bis die neuen Kühlpumpe in Gang gesetzt worden sei.
Nach dem Erdbeben der Stärke 9,0 und dem folgenden Tsunami am 11. März war es in Fukushima zur schlimmsten Atomkatastrophe seit Tschernobyl vor 25 Jahren gekommen, als die Kühlsysteme von vier der sechs Reaktoren ausfielen. In den Reaktoren 1, 2, und 3 kam es daraufhin aller Wahrscheinlichkeit nach zu Kernschmelzen. Die Reaktoren 5 und 6 befanden sich zum Zeitpunkt des Erdbebens in Wartung.
Unterdessen könnte das havarierte AKW erneut einer Belastungsprobe ausgesetzt sein: Ein starker Taifun bedroht die Region. Der japanische Wetterdienst rechnet mit starken Winden, die Fukushima am Montag erreichen könnten. (afp/rtr)