Dortmund. . Nach der Enthüllung einer Lustreise für Versicherungsvertreter lässt BVB-Trainer Klopp seinen Werbevertrag mit der Versicherung Ergo ruhen. Er wolle erst wieder aktiv werden, wenn klar sei, ob heute noch Sex-Reise-Teilnehmer für die Versicherung tätig seien.

Wenige Tage nach der Enthüllung des Sex-Skandals bei der Ergo-Tochtergesellschaft Hamburg-Mannheimer zieht der erste Werbepartner Konsequenzen. Jürgen Klopp, der Trainer des neuen deutschen Fußballmeisters Borussia Dortmund, lässt seinen Vertrag mit der Versicherung ruhen. „Was man von dieser Reise liest, kann man nur aufs Schärfste verurteilen“, sagte Klopps Berater Marc Kosicke dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe).

„Wir verlangen eine lückenlose Aufklärung. Solange nicht klar ist, ob heute noch Teilnehmer der Reise für die Hamburg-Mannheimer aktiv sind, wird Herr Klopp keine Vorträge mehr für das Unternehmen halten“, sagte Kosicke.

Klopp hält Motivationsseminare

Klopp ist seit Juli 2010 offizieller Botschafter der Hamburg-Mannheimer, eines Vertriebsarms der Ergo Lebensversicherung AG, die wiederum zur Ergo Versicherungsgruppe gehört. Der Meistertrainer hält vor Nachwuchskräften und Führungskräften Motivationsseminare zum Thema Führung.

Die Hamburg-Mannheimer hatte im Juni 2007 die traditionsreiche Gellert-Therme in Budapest angemietet und dort eine ausschweifende Betriebsfeier veranstaltet. Zahlreiche Prostituierte sollen bezahlt worden sein, um den 100 besten Vertretern zu Diensten zu sein. Die Sex-Party habe 83.000 Euro gekostet, sagte der Chef der Ergo-Versicherungsgruppe, Torsten Oletzky, dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. (dapd)