Tokio. . Kraftwerksbetreibers Tepco entlässt mehr als zwei Monate nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima seinen Chef. Wegen des Krisenmanagements nach dem Unfall war Tepco heftig in die Kritik geraten.
Mehr als zwei Monate nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima entlässt Kraftwerksbetreibers Tepco seinen Chef. Der 66-jährige Masataka Shimizu werde nach der Hauptversammlung im Juni durch den geschäftsführenden Direktor Toshio Nishizawa ersetzt, teilte Tepco am Freitag mit.
Den Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr bezifferte Tepco auf 1,25 Billionen Yen (10,5 Milliarden Euro). Es ist der höchste Verlust eines japanischen Unternehmens außerhalb der Finanzbranche, der je verbucht werden musste. Eingerechnet sind laut japanischen Medien die Kosten für die Stilllegung von vier Reaktoren von Fukushima sowie für die Reparatur von Wärmekraftwerken, deren Inbetriebnahme einen Engpass bei der Stromversorgung verhindern soll.
Das Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi war durch das schwere Erdbeben sowie den anschließenden Tsunami im März schwer beschädigt worden. Wegen des Krisenmanagements nach dem Unfall war Tepco heftig in die Kritik geraten.
Keine Dividende
Tepco werde die vier Reaktoren verschrotten, der Plan, zwei weitere zu bauen, sei hinfällig, teilte das Unternehmen mit. Einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr wagte Tepco nicht. Die Aktionäre werden keine Dividende erhalten. Dies war zuletzt 1951 der Fall, in dem Jahr, in dem Tokyo Electric Power gegründet worden war.
Der Wert der Tepco-Aktie an der Börse in Tokio sank am Freitag weiter. Seit der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März, die den schweren Atomunfall in Fukushima auslöste, ging der Wert der Aktie bereits um mehr als 80 Prozent zurück. (afp)