Cannes. .
Der dänische Regisseur Lars von Trier hat beim Filmfest in Cannes für einen Eklat gesorgt. Bei der Vorstellung seines Films „Melancholia“ schockte er mit Sympathiebekundungen für Adolf Hitler und bestätigte: „Okay, ich bin ein Nazi.“
Der dänische Filmemacher Lars von Trier hat beim Filmfest in Cannes mit Hitler-freundlichen Äußerungen für einen Eklat gesorgt. „Er ist nicht das, was man einen guten Kerl nennen würde, aber ich verstehe vieles von ihm“, sagte Trier, dessen Familie deutsche Wurzeln hat, bei der Vorstellung seines Films „Melancholia“ am Mittwoch. „Ich sympathisiere ein bisschen mit ihm, ja.“ Er sei aber deshalb nicht für den Zweiten Weltkrieg und nicht gegen Juden. Gleichzeitig kritisierte von Trier Israel als „Plage“ und lobte Adolf Hitlers Architekten Albert Speer, der Talent gehabt habe. Der Regisseur beendete seine Ausführungen mit der Bemerkung: „Okay, ich bin ein Nazi.“
Die Schauspielerin Kirsten Dunst, die in „Melancholia“ die Hauptrolle spielt, reagierte sichtlich geschockt auf die Äußerungen. Das Film-Magazin „Hollywood Reporter“ bemerkte anschließend, von Trier habe sich ähnlich daneben benommen wie der Hollywood-Schauspieler Mel Gibson, der mit anti-semitischen Äußerungen für Empörung gesorgt hatte. „Wenn das in Amerika passiert wäre und nicht in Cannes, wäre das der Karriere-Selbstmord gewesen.“ Der 55-Jährige von Trier ist vor allem für seine Filme „Dogville“ und „Antichrist“ bekannt. Mit „Dancer in the Dark“ hatte der Däne im Jahr 2000 auch die Goldene Palme in Cannes gewonnen. (afp)