Düsseldorf. . Mit „Guildo hat euch lieb!“ landete Guildo Horn 1998 beim Eurovision Song Contest (ESC) auf dem siebten Platz. Im Interview redet er über Lena, Stefan Raab und die Überrollten beim NDR.

Im vergangenen Jahr feierte der 1963 geborene Horn, der auch für seine engagierte Arbeit mit Menschen mit Behinderungen bekannt ist, sein 20. Bühnenjubiläum mit seiner Band, den Orthopädischen Strümpfen.Am Mittwoch (11. Mai) tritt der Sänger in der Düsseldorfer Tonhalle unter anderen mit Katja Ebstein und Johnny Logan bei dem Konzert „Grand Prix Classics“ auf, das nach WDR-Angaben die „schönsten Hits aus der Geschichte des Grand Prix“ bietet. Die Show ist auch ab 22.10 Uhr im WDR-Fernsehen zu sehen. Davor beantwortete Horn, der bürgerlich Horst Köhler heißt, die Fragen von dapd-Korrespondentin Nathalie Waehlisch zum Thema ESC.

Sie werden am Mittwoch mit anderen ehemaligen Grand-Prix-Teilnehmern in Düsseldorf auftreten. Mit welchem Gefühl denken Sie an Ihre ESC-Teilnahme 1998 zurück?


Horn: Nur mit den besten, reinsten, warmherzigsten Gefühlen. Vor allem freut es mich, heute miterleben zu dürfen, dass meine kleine orthopädische „Wir retten den Grand Prix“-Mission nicht ohne Folgen geblieben ist und nun als ESC zu alter Blüte zurückgefunden hat.

Werden Sie auch beim Finale in Düsseldorf vor Ort mit dabei sein, oder werden Sie das Event im Fernsehen anschauen?


Horn: Zu Hause ist es doch am schönsten. Außerdem muss ich vor Aufregung immer was knabbern können. Zum ESC werde ich wohl für die Kernfamilie etwas Leckeres kochen... Spargel a la Olsen oder so?! Und einen Weißwein aufziehen. Das hat so was Reines!

Finden Sie es gut, dass Vorjahressiegerin Lena noch einmal für Deutschland antritt?


Horn: Ehrlich gesagt war ich, wie so viele, ziemlich überrollt von Stefans spontaner Ankündigung, den Titel verteidigen zu wollen. Von allen Überrollten waren sicherlich die Verantwortlichen des NDR die mit Abstand Überrolltesten.

Was soll“s, ich kenne Stefan, seit ich 1998 seinen Titel für unsere „Rettet den Grand Prix“-Mission ausgewählt habe und mag ihn gerade dafür, dass er sich mit einem einfachen grandiosen Sieg von Weltformat nicht abfinden kann. Der ESC bietet für solche „Supi Ehrgeizig Kinder“ nun mal die beste musikalische Plattform, um sich auszutoben, weil der Wettbewerb so was Herr-der-Ringe-Mäßiges in sich birgt. Wenn Du anfällig für den „Schatz“ bist, wirst Du schnell zum Golom. Fragen Sie den Ralf, der weiß wovon ich spreche.


Weil der ganze Zauber in diesem Jahr aber eine neue Dimension erreichte, nämlich der deutsche Vorentscheid komplett als Werbeplattform für das neue Album eines einzigen Interpreten diente, ziehe ich an dieser Stelle den Hut: Respekt! Das gab“s selbst zu muntersten Siegel-Zeiten nicht. Weshalb ich Stefan hiermit zum Siegel 2.1 erkläre.

Abgesehen davon macht Lena das richtig toll. Deshalb drücke ich Ihr aus vollem Herzen ganz feste beide kleinen Däumchen. Meine natürlich!

Lied, Interpret, Frisur und Schmollmündchen

Wie gefällt Ihnen Lenas Song? Und welche Platzierung trauen Sie Ihr zu?


Horn: Wunderschön, ich pfeife den von morgens bis abends rauf und auch runter! Ich bin überzeugt davon, dass Lena auch dieses Jahr wieder gewinnen kann. So was spüre ich in meinem Knie.

Was macht Ihrer Ansicht nach einen guten ESC-Song aus? Und was einen guten Auftritt?


Horn: Die Erfolgsformel lautet: Lied plus Interpret plus schicke Frisur, mal Schmollmündchen minus Kostüm, geteilt durch Make up hoch Choreo.. ich glaube bei mir ging viel übers Aussehen... da hatte ich dann das entscheidende Näschen vorn!

Könnten Sie sich vorstellen, selbst noch einmal am Eurovision Song Contest teilzunehmen?


Horn: Allenfalls auf Bitte der Bundespräsidentengattin und nur in Begleitung meiner Lieblingsband Tabuwta von der Lebenshilfe Nordhorn. (dapd)