Frankfurt. . Um 14 Uhr hat ein 72-stündiger Streik der Lokomotivführer begonnen. In NRW ist nach Angaben der GDL lediglich die Prignitzer Eisenbahn auf der Strecke Dortmund-Coesfeld-Enschede betroffen.
Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder erneut zu Streiks bei Privatbahnen im gesamten Bundesgebiet aufgerufen. In Nordrhein-Westfalen sei die Prignitzer Eisenbahn betroffen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der GDL in NRW, Olaf Schulz-Arimond, am Dienstag in Düsseldorf. Das Unternehmen werde die Ausfälle aber sicherlich ausgleichen können, so dass der Streik für die Fahrgäste keine Auswirkungen haben dürfte.
Der 72-stündige Ausstand der Lokführer soll bis Freitag um 14 Uhr dauern. Betroffen sind laut GDL neben der Prignitzer Eisenbahn die Anbieter AKN, Bayerische Regiobahn, Berchtesgadener Land Bahn, Hohenzollerische Landesbahn (HzL), Nord-Ostsee-Bahn (NOB), Ostseeland Verkehr (OLA), Veolia Verkehr Regio Ost und Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt. Am Mittwoch um 2 Uhr früh sollte ein ebenfalls dreitägiger Streik bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) beginnen.
NRW bislang weitgehend verschont
In den vergangenen Wochen hatten Arbeitsniederlegungen bei den Privatbahnen in vielen Bundesländern immer wieder zu massiven Behinderungen geführt. Nordrhein-Westfalen blieb jedoch weitgehend verschont, nachdem die wichtigste private Eisenbahngesellschaft im Land, die Eurobahn, in Tarifgespräche mit der GDL eingewilligt hatte. Auch die WestfalenBahn legte am vergangenen Freitag ein Verhandlungsangebot vor und will ab 11. Mai mit der GDL verhandeln.
Die Gewerkschaft fordert inhaltsgleiche Rahmentarifverträge für alle 26.000 Lokomotivführer in Deutschland mit Gehältern auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn. Darüber hinaus wird eine soziale Absicherung der Lokomotivführer verlangt.
Mit der Deutschen Bahn hatte sich die GDL im April auf ein umfassendes Gesamtpaket für die dort beschäftigten rund 20.000 Lokführer geeinigt. Vereinbart wurden ein Rahmentarifvertrag im Personen- und Güterverkehr sowie Verbesserungen bei den Einkommen und der betrieblichen Altersversorgung. (dapd)