Heidelberg. . Nach der Uni Heidelberg befasst sich nun auch die dortige Staatsanwaltschaft mit der Doktorarbeit der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin. Es bestehe ein Verdacht auf Urheberrechtsverletzungen. Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments soll - ähnlich wie der frühere Verteidigungsminister zu Guttenberg - abgeschrieben haben.
Mit der Doktorarbeit der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin befasst sich wegen der jüngsten Plagiatsvorwürfe die Staatsanwaltschaft Heidelberg. Behördensprecherin Dorothee Acker-Skodinis sagte dem Berliner „Tagesspiegel“: „Wir haben am Montag von Amts wegen ein Vorprüfungsverfahren wegen Verdacht auf Urheberrechtsverletzungen eingeleitet.“ Dabei werde geprüft, ob ein förmliches Ermittlungsverfahren zu führen sei.
Die Vorermittlungen werden der Sprecherin zufolge „vorrangig geführt“, damit zügig klar werde, ob sich der Verdacht erhärte. Die zuständigen Staatsanwälte prüften dabei neben Urheberrechtsverstößen auch eine mögliche Verjährung, da die Veröffentlichung der Dissertation bereits einige Jahre her sei.
Auch müsse abgewartet werden, was die Universität Heidelberg zu der Angelegenheit sage. Acker-Skodinis betonte: „Wir müssen wissen, ob die Vorwürfe zutreffen.“ Wenn sich der Verdacht aus rechtlichen Gründen nicht bestätige, würden die Ermittlungen auch „vorrangig eingestellt“.
Neue Seiten mit möglichen Plagiaten entdeckt
Silvana Koch-Mehrin
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Auch die Universität Heidelberg prüft derzeit, ob die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments ähnlich wie der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bei ihrer Doktorarbeit abgeschrieben und Quellen nicht korrekt genannt hat. Die entsprechenden Vorwürfe gegen Koch-Mehrin stammen von der Internetseite „VroniPlag“, auf der selbst ernannte Plagiatsjäger die Dissertation der FDP-Politikerin untersuchen.
Angeblich wurden bis Mittwochnachmittag 33 Seiten mit möglichen Plagiaten gefunden - rund 15 Prozent der Doktorarbeit. Sie behandelt das Thema „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik“. Koch-Mehrin war bislang als mögliche Vizechefin der FDP in der neuen Mannschaft des designierten Parteivorsitzenden Philipp Rösler im Gespräch.(dapd/afp)
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