Bielefeld. . Die Geschäfte beim Bielefelder Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker laufen schlecht. In den ersten drei Monaten des Jahres blieb der Konzern unter den Plandaten. Zudem steigen die Rohwarenpreise. Jetzt werden auf breiter Front die Preise angehoben.

Der Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker hebt auf breiter Front die Preise an. Firmenchef Richard Oetker erklärte am Dienstag in Bielefeld, Auslöser dafür seien die rasant steigenden Rohwarenpreise. Das Familienunternehmen sei dadurch gezwungen, „in fast allen Produktgruppen Preiserhöhungen durchzuführen“.

Dabei läuft das Geschäft mit Tiefkühlpizzen, Backmischungen und Fertigdesserts derzeit für Dr. Oetker auch ohne Preisanhebungen schlechter als erwartet. Das Jahr 2011 habe schleppend begonnen. In den ersten drei Monaten habe das Geschäft in weiten Teilen unterhalb der Planungen gelegen, berichtete der Firmenchef.

Auch 2010 war es dem Konzern Oetker zufolge nur gelungen, „ein einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis“ zu erzielen. Genaue Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen traditionell nicht.

Immerhin konnte die Dr. Oetker GmbH ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 8,7 Prozent auf gut 1,9 Milliarden Euro steigern. Während in Deutschland die Umsatzerlöse um 5,6 Prozent auf rund 654 Millionen Euro stiegen, konnten die Auslandstöchter ihre Umsätze sogar um 10,3 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro steigern. Inzwischen erwirtschaftet der Konzern zwei Drittel seiner Umsätze im Ausland.

Mehr Produktion im Ausland

Und auch in Zukunft sieht der Konzern seine Wachstumschancen vor allem jenseits der deutschen Grenzen und nimmt dabei nun auch verstärkt Asien, Afrika und Australien ins Visier. Ziel sei es dabei auch, eigene Produktionskapazitäten in Schlüsselmärkten aufzubauen, um Währungsschwankungen ausgleichen zu können, sagte Oetker. Die Übernahme der Pizza-Produktion des australischen Marktzweiten Simplot zu Jahresbeginn sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung gewesen.

Auch in Indien plant das Unternehmen angesichts des Erfolgs der unter dem Label „Dr. Oetker - Fun Food“ vertriebenen Produkte den Neubau von Produktionsstätten. Aktuell könne man in Indien mehr verkaufen als produzieren, sagte der Firmenchef. In Südafrika und China ist der Markenartikler ebenfalls präsent.

Für das Gesamtjahr gab der Konzern angesichts der Krisen in Japan und Nordafrika keine Prognose ab.

Die Dr. Oetker GmbH gehört zur Oetker-Gruppe, einem der größten deutschen Familienkonzerne. Unter deren Dach sind außerdem Sekt-, Bier- und Spirituosenhersteller (Henkel, Radeberger, Gorbatschow), Reedereien (Hamburg Süd-Gruppe), eine Bank (Bankhaus Lampe) und Hotels vereint. Außerdem ist die Gruppe größter Einzelaktionär der Douglas-Holding. (dapd)