Berlin. . Facebook zensiert erneut die Verbreitung kritischer Links im internen Mailverkehr seiner Mitglieder. Konkret handelt es sich um die Seite „youropenbook.org“ die amerikanische Facebook-Kritiker entwickelt haben, um auf Datenschutzprobleme von Facebook hinzuweisen.
Das soziale Netzwerk Facebook zensiert erneut die Verbreitung kritischer Links im internen Mailverkehr seiner Mitglieder. Das sagte der Autor des Buches „Die Facebook-Falle“, Sascha Adamek, der Nachrichtenagentur dapd. Konkret handelt es sich um die Seite „youropenbook.org“ die amerikanische Facebook-Kritiker entwickelt haben, um auf Datenschutzprobleme von Facebook hinzuweisen.
Das Netzwerk verhindert Versuche, den Link über die netzwerkinterne Mail weiter zu verbreiten. Nutzer erhalten dann den Hinweis: „Diese Nachricht enthält blockierte Inhalte, die zuvor als missbräuchlich bzw. Spam markiert wurden.“
„In doppelter Hinsicht skandalös“
Dass Facebook kritische Inhalte blockiert, bezeichnet Buchautor Adamek als „in doppelter Hinsicht skandalös“. Zum einen belege es, dass interne Mails inhaltlich gescannt würden, zum anderen widerspreche es der Freiheit des Internets, Inhalte zu blockieren, sagte Adamek: „Was wir zu Recht in China kritisieren, sollte auch für Facebook als globalen Kommunikationskonzern gelten.“
Auch auf mehrfache Anfrage der Nachrichtenagentur dapd hat die Firma Facebook sich nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Youropenbook.org ist eine Seite außerhalb von Facebook. Sie kann aber von jedem Internetnutzer wie eine Suchmaschine für Facebook-Profile gebraucht werden. Gibt man einen Suchbegriff ein, wird offengelegt, welches Mitglied sich gerade zu dem Thema geäußert hat. Mit der Seite wollen die Betreiber kritisieren und offenlegen, dass auf Facebook öffentlich gemachte Daten und Beiträge auch von außerhalb viel leichter einsehbar und nachverfolgbar sind als allgemein bekannt.
In der Vergangenheit hatte Facebook bereits die Satireseite „Lamebook“ blockiert, sich aber dafür im Nachhinein entschuldigt. (dapd)