Das glänzende Ansehen von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat arge Kratzer bekommen. Sollte er wegen der Plagiats-Vorwürfe zurücktreten oder nicht? Kommentator Miguel Sanches findet, nein.

Fehler passieren. Auch Karl-Theodor zu Guttenberg sind sie unterlaufen. Aber er muss nicht zurücktreten, weil er bei seiner Dissertation nicht korrekt genug war. Es ist lange her, muss erst untersucht werden, sagt über seine Amtsführung als Minister der ­Verteidigung nichts aus.

Der Mann ist genug gestraft mit der Peinlichkeit, als Minister der Selbstverteidigung und als Hochstapler dazustehen. Das letzte Wort im akademischen Konflikt gehört der Uni Bayreuth. Der Franke ist gut beraten, den Doktortitel nicht zu führen.

Das Phänomen Guttenberg ist ein Produkt der Medien. Partout wollten sie einen ­Marschallstab im Tornister des Freiherren sehen – nun brechen sie den Stab über ihm. Heute „Hosianna“, morgen „Kreuzigt ihn“ – was soll das? Kommt nichts nach, ist er durch Feuer gegangen. Kommt was nach, gehört er gefeuert. Aus Fehlern kann man lernen. Mehr Schein als Sein ist keine Art.

Vielleicht ist dieser Vorfall der Schliff, den er gebraucht hat. Vielleicht trägt es dazu bei, dass der Gernegroß nun geerdet wird. Die Toleranzgrenze ist erst dann überschritten, wenn er entweder der Lüge überführt wird oder die Universität ihm in der Plagiats-Af­färe einen Vorsatz nachweist.

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