Berlin. .
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat Fehler bei seiner Doktorarbeit eingeräumt und verzichtet vorübergehend auf seinen Doktortitel. Die Dissertation sei aber kein Plagiat, erklärte der CSU-Politiker am Freitag in kleiner Runde.
Die Arbeit enthalte „fraglos Fehler“, sagte Guttenberg. Es sei aber zu „keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht“ worden. Bis die Universität Bayreuth die Vorwürfe geprüft hat, will Guttenberg seinen Doktortitel nun ruhen lassen und dann gegebenenfalls wieder aufnehmen.
„Ich erwarte nur, dass der Minister bei der Prüfung der Universität Bayreuth genau so behandelt wird wie jeder andere Doktorand“, sagte SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold dieser Zeitung.
Neuer Verdacht
Führende Unionspolitiker stärkten Guttenberg hingegen am Freitag den Rücken. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe „volles Vertrauen zu dem Minister und seiner Arbeit“, hieß es aus Regierungskreisen. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin dagegen bezeichnete die Erklärung als eine „Brüskierung der Öffentlichkeit“, die „jedes Gefühl für Stil und Anstand vermissen“ lasse.
Nach einem Bericht der Berliner Zeitung soll Guttenberg auch aus der Hausarbeit eines Studienanfängers abgeschrieben haben. Mehrere Textstellen seien gefunden worden.