Gelsenkirchen.

Mit einem ausgedünnten Angebot, möglicherweise sogar Streckenstilllegungen und einer fünften Preisstufe will der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) sein Finanzloch stopfen.

Das geht aus einem Papier hervor, das der WAZ vorliegt. Die Reichweite der Preisstufe „D“ soll ab 2012 verkleinert, die Preise im Gegenzug um zwei Prozent gesenkt werden. In der neuen Preisstufe „E“ werden Erhöhungen zwischen 9,9 und 19,9 Prozent gegenüber „D“ diskutiert. Die Regelung träfe diejenigen Kunden, die aus Randgemeinden des VRR lange Strecken fahren.

Wie berichtet, hatte der Bundesgerichtshof eine Vereinbarung zwischen VRR und DB Regio NRW über eine Vertragsverlängerung für den S-Bahn- und Regionalverkehr um fünf Jahre bis 2023 gekippt. Im Papier, das der VRR-Verwaltungsrat Ende Januar durchwinkte, wird eine An­nahme für den schlimmsten Fall aufgezeigt, der nach der BGH-Entscheidung eingetreten sein könnte. Nach Berechnungen des VRR be­steht bis Ende 2011 ohnehin eine Finanzlücke von 45 Millionen. Sie verdoppelte sich, verlangte das Land das Geld zurück, das es bereits als Teil der (gescheiterten) Vertragsvereinbarung gezahlt hat. Da die Städte klamm sind, rechnet man im VRR damit allerdings nicht.

Eine weitere Finanzlücke „von zwei bis drei Millionen Euro pro Jahr“ droht durch den Einheitstarif von VRR und VGN (Verkehrsgemeinschaft Niederrhein). Mindereinnahmen muss der VRR ab 2016 selbst finanzieren.