Köln. . Die fünfte Staffel „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ endet mit einer Überraschung und für den Sender RTL mit einem Zuschauerrekord. Peer Kusmagk wird Dschungelkönig und kann nun unbezahlte rechnungen begleichen.

Am Ende lief dann plötzlich alles ganz harmonisch. Die frühere Gefängnislesbe Walter aus der RTL-Serie „Hinter Gittern“, Katy Karrenbauer, bejubelte den Sieg ihres Dschungelkontrahenten Peer Kusmagk. Der ehemalige „GZSZ“-Darsteller war soeben von den Zuschauern der RTL-Show „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ zum Dschungelkönig gewählt worden. Die Freude der Zweitplatzierten - kurz davor hatte Ex-Schwimmer Thomas Rupprath das Camp auf dem dritten Platz verlassen - verwunderte, war der 35-jährige Kusmagk nach Querelen in den Vortagen von seinen Mitbewohnern doch eher geduldet als geliebt.

Moderatoren die eigentlichen Stars

Angesichts eher unbekannter Teilnehmer wie Kusmagk, Froonck Matthée und Gitta Saxx bildeten auch in der fünften Staffel das Moderatorenduo Sonja Zietlow/Dirk Bach den eigentlichen Mittelpunkt der Sendung. Mit bitterbösen Kommentaren über die Bedeutungs- und Erfolglosigkeit der Camper schürten sie den Fremdschäm-Impuls bei den Zuschauern.

Deren Schadenfreude müsse antizipiert werden, sagt Jens Oliver Haas, einer von zwei Dschungel-Autoren und Ehemann von Sonja Zietlow, im dapd-Gespräch. „Und zwar sowohl die vorhandene als auch die, die sich während der Sendung entwickelt.“Nach zuvor vier Staffeln wüssten die Kandidaten genau, worauf sie sich einließen und würden Risiken und Chancen gleichermaßen kennen. „Und warum sollen wir die Kandidaten weniger instrumentalisieren, als sie es mit uns vorhaben?“

Die Aussage passt wohl besonders gut auf die früheren Castingband-Mitglieder Indira Weis und Jay Khan. Die frühere „Germany“s Next Topmodel“-Kandidatin Sarah Knappik hatte in der Sendung unterstellt, deren Turtelei sei inszeniert, und Kusmagk schlug sich auf ihre Seite. Knappik hatte vorher aber durch ständige Zickereien alle anderen Teilnehmer gegen sich aufgebracht, weshalb diese schließlich auch Kusmagk ausgrenzten.Nach Knappiks freiwilligem Auszug schien vieles auf ein Finale zwischen Kusmagk, Weis und Khan hinauszulaufen - bis auch die Zuschauer den Liebeleien nicht mehr trauten und erst die 31-jährige Weis und einen Tag später den 28-jährigen Khan rauswählten.

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    Ihr Auszug überraschte und nahm dem Finale die zuvor von RTL durch Schnitte, Musik und Kommentare sorgsam aufgebaute Dramaturgie. Zum Ende hielt sich der Sender hingegen dezent zurück. „Wir wissen mehr über die Stars, als wir jemals verraten würden“, sagt Autor Haas.

    Die Geheimnisse verrät stattdessen die Boulevard-Presse. Schon vor Beginn der fünften Staffel protokollierte etwa die „Bild“-Zeitung die Schuldenstände von Karrenbauer und Weis. Vor einigen Tagen machte das Blatt dann öffentlich, dass der Gerichtsvollzieher mit mehreren Haftanordnungen auf Kusmagk wartet - weil er noch offene Rechnungen hat. Mit dem Geld, das er im australischen Busch verdient hat, könnte er sie nun wohl begleichen.

    Trotz des vermeintlich schwachen Teilnehmerfeldes entwickelte sich die fünfte Staffel überraschend zur bislang erfolgreichsten. 8,93 Millionen Zuschauer (34,3 Prozent Marktanteil) verfolgten am Samstag das Finale. In der für RTL werberelevanten Zielgruppe schaltete sogar jeder zweite ein (5,58 Millionen Zuschauer, 49,1 Prozent Marktanteil).