San Francisco. .

Mit einem gewaltigen Umsatz- und Gewinnsprung im letzten Quartal hat Apple die Anleger überrascht. Die Aktie erholte sich wieder - auch wegen der guten Verkaufszahlen für das iPad. Die erneute Auszeit von Apple-Chef Steve Jobs hatte sie zuvor belastet.

Ein grandioses Weihnachtsgeschäft mit den Kassenschlagern iPhone und iPad hat Apple ein Rekordquartal beschert. Der Gewinn von sechs Milliarden Dollar und Umsatz von knapp 27 Milliarden Dollar dürfte Anleger angesichts der erneuten krankheitsbedingten Auszeit von Firmenchef Steve Jobs beruhigen. Nachbörslich legte die Aktie am Dienstag in New York um zwei Prozent zu und machte damit fast alle Verluste nach der überraschenden Nachricht von Jobs Zwangspause wett.

Bereits während des regulären Handels war deutlich geworden, dass die Wall Street immer mehr Vertrauen in die Führungsriege rund um Jobs bekommt. Apple hat derzeit einfach kein Klotz am Bein. Die Verkäufe in allen wichtigen Produktreihen fielen über den Erwartungen aus.

Das Unternehmen schlug in seinem vierten Geschäftsquartal 2010 7,33 Millionen iPads los. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 5,5 Millionen verkauften Exemplaren gerechnet. „Die iPad-Zahlen sind gewaltig“, sagte dann auch Analyst Shaw Wu von Kaufman Bros. Apple war es gelungen, mit der Markteinführung des Tablets vor rund einem Jahr ein neues Geschäftsfeld zu schaffen. Etliche Anbieter wie Samsung und Dell versuchten, auf den Zug aufzuspringen.

Weiterer Verkaufsschub durch Verizon

Bei den iPhone-Verkäufen gelang Apple ein erneuter Verkaufssprung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen 86 Prozent mehr Smartphones über die Ladentische. Apple verkaufte 16,2 Millionen iPhones. Und es gibt einen weiteren Grund, um optimistisch zu sein. Bald wird auch Verizon iPhones vertreiben und damit vermutlich zu einem weiteren Verkaufsschub beitragen. Zudem setzte der Konzern aus dem US-Bundesstaat Kalifornien 23 Prozent mehr Mac-Computer um. Im Quartal bis zum 25. Dezember wurden 4,1 Millionen Modelle veräußert.

Jobs, charismatischer Mitgründer des derzeit weltgrößten Technologiekonzerns nach Marktwert, hatte am Montag mitgeteilt, sich eine Auszeit zu nehmen. Wie lange er sich nicht um das Tagesgeschäft kümmern werde, sagte der 55-Jährige nicht. Zunächst war die Verunsicherung an der Märkten groß, doch letztlich fokussierten sich Analysten auf die Stärke des Konzerns mit dem angebissenen Apfel als Logo. „Die Art, wie Steve denkt, seine Methodologie, sein Stilempfinden: Offen gesagt, vieles davon ist in der Apple-Kultur tief verwurzelt“, sagte Shaw Wu.

Zuversichtlicher Ausblick

Apple selbst - bekannt für seine vorsichtigen Prognosen - blickt jedenfalls schon mal zuversichtlich aufs laufende Vierteljahr. Im ersten Geschäftsquartal 2011 rechnet der Microsoft-Konkurrent mit einem Gewinn je Aktie von 4,90 Dollar und Erlösen in Höhe von 22 Milliarden Dollar. Das ist mehr als Analysten erwarten. „Wir laufen auf Hochtouren und haben für dieses Jahr einige spannende Dinge in der Pipeline inklusive dem iPhone 4 bei Verizon, dessen Kunden es kaum erwarten können es in den Händen zu halten“, teilte Jobs mit.

Auch im abgelaufenen Quartal übertraf Apple die Erwartungen. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 78 Prozent auf sechs Milliarden Dollar. Je Aktie lag er mit 6,43 Dollar deutlich über den Experten-Prognosen von im Schnitt 5,40 Dollar. Der Umsatz legte um 71 Prozent auf 26,7 Milliarden Dollar zu. Analysten hatten mit einem Umsatz von 24,4 Milliarden Dollar gerechnet. (rtr)