Tunis. .
Noch immer verteidigen sich in Tunesiens Hauptstadt Anhänger des gestürzten Präsidenten gegen Oppositionelle. In der Nähe der Zentralbank wurden zwei Menschen getötet. Und die Kämpfe gehen weiter.
In Tunesien finden trotz des Sturzes des Präsidenten und Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung mit Oppositionsbeteiligung Chaos und Gewalt kein Ende. Tunesische Spezialkräfte lieferten sich am Sonntagabend in der Nähe des Präsidentenpalastes schwere Gefechte mit Mitgliedern der Leibgarde des geflüchteten früheren Präsidenten Zine al-Abidine Ben Ali. Auch anderswo kam es in der Hauptstadt Tunis zu Feuergefechten. Laut Armee- und Polizeikreisen ereigneten sich auch in der Nähe der Zentralbank Schießereien. Dabei seien zwei Bewaffnete getötet worden.
Ben Ali war nach schweren Unruhen am Freitag nach Saudi-Arabien geflüchtet. Seit seinem Sturz herrscht in Tunesien der Ausnahmezustand. Eine Regierung der nationalen Einheit soll das Land wieder zur Ruhe bringen. Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi führte dazu am Sonntag weitere Gespräche mit Oppositionsparteien. Am Abend sagte er im Staatsfernsehen, dass die Zusammensetzung der neuen Regierung offiziell am Montag bekanntgegeben werde. Ghannouchi ist seit 1999 Ministerpräsident und eng mit der Herrschaft Ben Alis verbunden.
rtr