Stuttgart. .

Mehrere Tausend Menschen haben am Montagabend in Stuttgart erneut gegen das umstrittene Bahnprojekt „Stuttgart 21“ demonstriert. Mindestens 4000 Menschen gingen auf die Straße. Die Bauarbeiten waren zuvor fortgesetzt worden.

Mehrere Tausend Menschen haben am Montagabend in Stuttgart erneut gegen das umstrittene Bahnprojekt „Stuttgart 21“ demonstriert. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich vor dem Hauptbahnhof rund 4.000 Menschen an der ersten sogenannten Montagsdemonstration der Projektgegner in diesem Jahr. Die Veranstalter sprachen dagegen von etwa 7.000 Teilnehmern. Den Behörden zufolge gab es keine Zwischenfälle.

Die BUND-Landesvorsitzende und „Stuttgart 21“-Schlichtungsteilnehmerin, Brigitte Dahlbender, warf in einer Rede vor den Demonstranten der baden-württembergischen Landesregierung vor, nichts aus den Ergebnissen der Schlichtung sowie den Bürgerprotesten gelernt zu haben. Dies zeige sich vor allem in ihrer Weigerung, Fachleute aus dem „Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21“ am geplanten Stresstest der Bahn zu beteiligen. Darüber hinaus unternehme die Landesregierung nichts Konkretes, um mehr Bürgerbeteiligung im Land zu ermöglichen, sagte sie weiter.

58. Montagsdemonstration

Zugleich sprach sich Dahlbender gegen eine Fortsetzung der Bauarbeiten vor Abschluss des Stresstests aus. „Bis die Leistungsfähigkeit des Bahnprojekts unter Beweis gestellt wird, ist die Wiederaufnahme der Bauarbeiten „unverantwortlich“, sagte Dahlbender weiter und kündigte weiteren Widerstand gegen das Großprojekt an.

Nach der 58. sogenannten Montagsdemonstration zogen den Polizeiangaben zufolge rund 300 Demonstranten in einer gesondert angemeldeten Aktion weiter. Dabei kam es zu Verkehrsbehinderungen.

Begleitet von Protesten waren am Montagnachmittag die Bauarbeiten für „Stuttgart 21“ fortgesetzt worden. Der Energieversorger EnBW begann mit der Einrichtung einer Baustelle für eine Starkstromtrasse am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Unter anderem mit einer Sitzblockade hatten rund 50 Projektgegner die dortige Wiederaufnahme der Bauarbeiten mehrere Stunden lang behindert. (dapd)