Essen. .
Wegen des Hochwassers sind in Essen mehrere Straßen gesperrt worden. In Wuppertal brach der Zugverkehr zusammen. Dadurch kam es im Nahverkehr zu massiven Einschränkungen. Der Fernverkehr musste über das Ruhrgebiet umgeleitet werden.
Wegen des Ruhr-Hochwassers sind am Sonntag in Essen mehrere Straßen gesperrt worden. Wie die Polizei mitteilte, war eine wichtige Straße vom Stadtteil Steele nach Überruhr überschwemmt worden. Die Feuerwehr zog in der Nacht einen Wagen aus dem Wasser, der bis zu den Fenstern versunken war. Menschen wurden nicht verletzt.
Hochwasser aus der Luft
Der Ruhrverband bezeichnete die Lage am Sonntag als „ausgeprägte Hochwassersituation“. Die Hochwassermeldegrenzen seien flächendeckend überschritten und zeigten noch steigende Tendenzen. Trotz angekündigter Wetterberuhigung sei weiterhin „mit Abflüssen auf hohem Niveau zu rechnen“.
An der Ruhr war bereits am Freitag die Hochwassermeldegrenze von 4,04 Meter überschritten worden. Am Sonntagmorgen stiegen die Pegelstände in Mülheim (4,64 Meter), Hattingen (5,65 Meter) und Wetter (5,84 Meter) weiter. Radwege entlang des Flusses waren vielerorts überflutet. Um die Flüsse angesichts des Tauwetters zu entlasten, hatte der Ruhrverband angekündigt, die Talsperren weiterhin Wassermassen aufstauen zu lassen.
Zugverkehr in Wuppertal zusammengebrochen
Wegen des Hochwassers war der Zugverkehr in Wuppertal am Sonntag für mehrere Stunden zusammengebrochen. Zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Hauptbahnhof seien Gleise vom Hochwasser der Wupper überflutet worden, sagte ein Bahnsprecher am Sonntag in Düsseldorf. Deshalb musste am Sonntagvormittag zwischenzeitlich der Fernverkehr über das Ruhrgebiet umgeleitet werden. Auch im Nahverkehr kam es zu massiven Einschränkungen. Nach einer Prüfung durch Experten der Bahn konnten einige Gleise wieder freigegeben werden. Ein S-Bahn-Gleis blieb weiter gesperrt.
Hochwasser umspült Deutsches Eck in Koblenz
Durch Regen und Schneeschmelze angeschwollene Flüsse haben in Deutschland vielerorts ganze Stadtteile unter Wasser gesetzt. In Koblenz stand am Sonntag mit dem Deutschen Eck am Zusammenfluss von Mosel und Rhein das Wahrzeichen der Stadt vor der Überflutung. In den Mosel-Städten Zell und Cochem stand das Wasser meterhoch. Zwischen Trier und Koblenz waren nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums rund 30 Orte vom Hochwasser betroffen. An der Mosel wurden für Sonntag die Pegel-Höchststände erwartet, während sich die Rhein-Metropole Köln für Montag und Dienstag auf Höchstmarken von nahezu neun Metern einstellte. Dies bliebe deutlich unter den Pegelständen früherer Rekordhochwasser.
Hochwasserzentrale erwartet verlangsamten Pegelanstieg in Köln
An der Mosel lief das Hochwasser auf Koblenz zu. „Die Lage ist noch recht entspannt“, sagte ein Feuerwehrsprecher der Stadt am Sonntagmittag. Die Überflutung des Deutschen Ecks wurde für den Nachmittag erwartet. In wassernahen Stadtteilen baute die Feuerwehr Stege auf, damit die Bewohner trockenen Fußes die Straßen überqueren konnten. Die Höchststände wurden für Montagabend erwartet. Etwa 5000 Bewohner wären dann nach Schätzungen der Feuerwehr vom Hochwasser betroffen.
In den Weinstädten Zell und Cochem an der Mosel stand das Wasser teilweise meterhoch. In Zell waren nach Angaben des Mainzer Innenministeriums 60 Prozent der Altstadt überflutet, das Wasser stand dort 1,50 Meter hoch. Auch Teile der Innenstadt von Cochem standen unter Wasser. Dort stabilisierten sich die Pegelstände am Sonntagmittag bei leicht fallender Tendenz.
Das Rhein-Hochwasser in Köln ist am Sonntagmorgen auf einen Pegelstand von 8,14 Metern gestiegen. Wie die Hochwasserschutzzentrale Köln mitteilte, soll am Montag ein Niveau von 8,90 Metern erreicht werden. Man rechne damit, dass sich der Pegelanstieg verlangsame. Der Höhepunkt des Hochwassers werde voraussichtlich am Dienstag erreicht mit einem Pegelstand von etwa 9 Metern. Schutzmaßnahmen werden umgesetzt. Der Hochwasserschutz reicht für die Kölner Altstadt bis 11,30 Metern. (dapd/rtr)