Essen. .
Die Ruhr hat stellenweise bereits die Hochwasser-Meldegrenze erreicht. Der Wasserstand des Flusses ist seit Donnerstagnachmittag um bis zu zwei Meter angestiegen. Einige Radwege entlang der Ruhr sind schon überflutet.
Die Pegelstände der Ruhr haben am Freitagvormittag die Hochwassermeldegrenze erreicht. In Wetter wurde am Morgen ein Wasserstand von 4,08 Meter gemessen, wie Georg zur Strassen vom Ruhrverband der Nachrichtenagentur dapd in Essen sagte. Die entscheidende Marke liege bei 4,04 Meter. Seit Donnerstagnachmittag sei der Wasserstand der Ruhr stellenweise um bis zu zwei Meter angestiegen. Radwege entlang des Flusses seien zum Teil schon überflutet.
Für die kommenden Tage rechnet der Ruhrverband mit weiter steigenden Pegeln. Für Samstag und Sonntag seien Niederschläge von jeweils bis zu zehn Litern pro Quadratmeter angekündigt, sagte zur Strassen. Auch das anhaltende Tauwetter werde zu einem Anstieg beitragen. Um die Flüsse zu entlasten, würden die Talsperren weiterhin Wassermassen aufstauen.
Unwetterwarnung für Süden und Südosten NRWs
Das für den Rhein zuständige Hochwassermeldezentrum in Mainz erwartet in den kommenden Tagen einen schnellen Anstieg des größten Flusses in Nordrhein-Westfalen. In Köln müsse am Montag mit einem Anstieg in den Bereich über neun Meter gerechnet werden, hieß es. Am Freitagvormittag zeigte der Kölner Pegel 3,86 Meter an. Nach Angaben der Kölner Hochwasserschutzzentrale ist bis Sonntag nicht mit einer Hochwassergefahr für Wohnbebauung zu rechnen.
Noch bis Samstagnachmittag gilt für den Süden und Südosten von Nordrhein-Westfalen eine Unwetterwarnung vor starkem Tauwetter. Betroffen sind unter anderem der Hochsauerlandkreis, Olpe, Siegen und Euskirchen. Am Samstag sollen die Temperaturen auf bis zu 13 Grad Celsius klettern.
Straßen gesperrt
Regen und Tauwetter haben auch in ganz Rheinland-Pfalz zu stark ansteigenden Flüssen geführt. Einige Straßen seien bereits gesperrt, weil zahlreiche Bäche in Richtung Mosel erhebliche Wassermassen und Geröll mit sich führen, teilte die Polizei in Cochem am Freitag mit. Auch in anderen Städten wurden Wege und Straßen gesperrt und Vorkehrungen für neue Höchststände am Wochenende getroffen. Laut Deutschem Wetterdienst wird es das ganze Wochenende über bei milden Temperaturen regnen.
Auch der Schiffsverkehr auf der Mosel wurde eingestellt. Das Hochwassermeldezentrum in Trier teilte am Freitag mit, dass am Samstag die Mosel einen Pegelstand von neun Meter erreichen könnte. Am Freitagmorgen lag dort der Pegel bei 7,90 Metern, stieg jedoch stündlich weiter. An Obermosel und Saar, die in die Mosel mündet, stieg das Wasser zunächst langsam an. Es wird aber mit einem stärken Anschwellen der Flüsse in den nächsten Tagen gerechnet. Der Schiffsverkehr auf der Mosel wurde bereits eingestellt.
Teile von Koblenz stehen unter Wasser
In zahlreichen Moselgemeinden sind bereits seit Donnerstag die Feuerwehren im Dauereinsatz. So wurde in Traben-Trabach und Moselkern damit begonnen, erste Garagen und Keller leer zu räumen. In der Moselstadt Zell sind die Spundwände wegen der drohenden Hochwassergefahr seit Weihnachten nicht abgebaut worden. Die Wände schützen die Stadt bis zu einem Wasserstand von 8,70 Metern.
In Koblenz korrigierte die Berufsfeuerwehr ihre Prognose auf einen höchsten Pegelstand von sieben Metern am Montag. Ab einem Pegelstand von 7,20 Metern stehe das Deutsche Eck und Teile des Stadtteils Neuendorf unter Wasser. Es sei damit begonnen worden, Straßen und Parkplätze in Ufernähe abzusperren. Ursprünglich war davon ausgegangen worden, dass der Pegel bis auf neun Meter ansteigen könnte.
In Ludwigshafen wird nach Angaben der Stadt der Scheitelpunkt des Rheinhochwassers in der Nacht zu Montag erwartet. Der Fluss, der am Freitagvormittag noch einen Wasserstand von knapp drei Metern führte, soll am Wochenende auf 7,20 Meter anschwellen. Ab einem Pegel von sieben Metern werden extra eingesetzte Deichwachen regelmäßig die Deiche der Stadt kontrollieren. Wege und Parks in Ufernähe sind bereits am Freitag gesperrt worden. (dapd)