Los Angeles. .
Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray gerät bei den Untersuchungen zu den Todesumständen des Popstars immer mehr unter Druck. Das Gericht versucht die mysteriösen Todesumstände des Popstars im Juni 2009 zu klären.
In einer gerichtlichen Anhörung, die zu einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen den Arzt führen könnte, sagte ein Zeuge am Mittwoch in Los Angeles, Murray habe nach Jacksons Tod Beweismaterial verschwinden lassen. Murray habe ihn vor dem Eintreffen der Rettungssanitäter aufgefordert, medizinisches Material zu verstecken, sagte Alberto Alvarez, ein Mitarbeiter des Popstars.
Als er in Jacksons Schlafzimmer gekommen sei, habe Murray gerade an dem offenbar toten Sänger mit einer Hand eine Herz-Lungen-Reanimation (CPR) vorgenommen, sagte Alvarez, der als Jacksons Logistikchef vorgestellt wurde. Der Arzt habe dann mehrere Medikamentenflaschen aufgesammelt und ihn gebeten, diese in eine Plastiktüte zu stecken. Dann habe Murray ihn gebeten, einen Infusionsbeutel vom Ständer zu nehmen, berichtete Alvarez weiter. Darin habe sich eine „milchige Substanz“ befunden. Der Beutel sei in einer anderen Tasche verschwunden. All dies sei geschehen, bevor der Notruf gewählt wurde.
Murray drohen vier Jahre Haft
Alvarez machte seine Aussage am zweiten Tag der Anhörungen vor einem Gericht in Los Angeles. Am Dienstag hatten bereits andere Mitarbeiter Jacksons den Arzt schwer belastet. Richter Michael Pastor muss nach der auf bis zu zwei Wochen veranschlagten Anhörung mit etwa 35 Zeugen entscheiden, ob genügend Beweise vorliegen, um Murray den Prozess zu machen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Arzt vor, keine angemessene medizinische Ausrüstung verwendet und nicht rechtzeitig einen Notarzt verständigt zu haben.
Der 57-jährige Murray soll Jackson in den Wochen vor seinem Tod am 25. Juni 2009 jeden Abend das starke Beruhigungsmittel Propofol gespritzt haben, damit er während der Vorbereitungsphase für seine geplanten Comeback-Konzerte in London gut schlafen konnte. Die Autopsie ergab später, dass der 50-Jährige an einer Überdosis des Mittels starb. Murray räumt zwar ein, Jackson Propofol verabreicht zu haben, weist aber jede Schuld am Tod des Popstars von sich. Bei einem Schuldspruch drohen ihm bis zu vier Jahre Haft. (afp)