Los Angeles. .
Der Tod von Michael Jackson im Juni 2009 bleibt mysteriös. Vor Gericht wurden jetzt wieder Vorwürfe gegen seinen Leibarzt Conrad Murray laut.
Der Regisseur von Michael Jacksons Tournee „This Is It“, Kenny Ortega, hat den Arzt des Sängers vor Gericht belastet. Ortega sagte am Dienstag bei einer gerichtlichen Anhörung in Los Angeles, der „King of Pop“ sei sechs Tage vor seinem Tod krank gewesen. Wegen des Gesundheitszustands des Stars sei er mit dessen Leibarzt Conrad Murray aneinandergeraten. Dem Kardiologen wird fahrlässige Tötung vorgeworfen, weil er Jackson vor dessen Tod im Juni 2009 eine Überdosis des Narkosemittels Propofol verabreicht haben soll. In der am Dienstag begonnenen Anhörung soll geprüft werden, ob die Beweise gegen den Arzt für einen Prozess ausreichen.
Ortega sagte aus, Jackson habe wegen seines schlechten Gesundheitszustands eine Probe sechs Tage vor seinem Tod abgebrochen. „Er sah überhaupt nicht gut aus“, sagte der Choreograf. „Er war nicht in der richtigen Verfassung für eine Probe.“ Am nächsten Tag hätten ihn Murray, Jacksons Manager Frank DiLeo und Tourproduzent Randy Phillips deshalb zur Rede gestellt. Der Arzt sei verärgert gewesen, weil er Jacksons den Abbruch des Trainings erlaubt habe, sagte Ortega. Er hatte auch bei der Dokumentation „Michael Jackson“s This Is It“ Regie geführt.
Spekulationen um möglichen Selbstmord
Murray soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft versucht haben, die Verabreichung des starken Betäubungsmittels und anderer Beruhigungsmittel zu verschleiern. Er habe zudem Leibwächter vor dem Eintreffen der Rettungssanitäter angewiesen, Gegenstände wegzuräumen. Murrays Anwalt hielt kein Eröffnungsplädoyer. Die Verhandlung könnte sich über mehrere Wochen hinziehen.
Murray hat zugegeben, den an Schlafstörungen leidenden Sänger kurz vor dessen Tod mit Propofol und anderen Beruhigungsmitteln versorgt zu haben, um ihm beim Einschlafen zu helfen. Aber nichts von dem hätte Jackson töten dürfen, erklärte der Arzt. Die Staatsanwaltschaft hat mehr als 30 Zeugen geladen, darunter Polizisten, Gerichtsmediziner und weitere medizinische Experten.
Die Verteidigung könnte im Prozess einen möglichen Selbstmord des „King of Pop“ geltend machen. Der Anwalt des angeklagten Kardiologen hatte erklärt, in Jacksons Körper sei eine große Menge Propofol gefunden worden, der Mediziner habe nach eigenen Angaben jedoch nur 25 Milligramm des Medikaments injiziert. Im Falle einer Verurteilung drohen Murray bis zu vier Jahre Haft und der Entzug seiner Lizenz. dapd