Dem Hochtief-Vorstand winkt eine Millionenabfindung. Die entsprechende Vertragsklausel des Hochtief-Vorstands ist ein Ärgernis, findet Kommentator Ulrich Reitz.

Man kann erklären, dass Manager mit einem Bonus belohnt werden, wenn sie den Wert ihrer Firma erhöhen. Nicht erklären kann man, wenn Manager, die den Wert ihrer Firma verringern, persönlich davon profitieren.

Ebenso wenig erklärbar ist es, wenn Manager, die bei einer Änderung der Besitzverhältnisse in ihrer Firma ausscheiden, dafür ein Sondergeld kassieren. Gehalt wird man es ja wohl nicht nennen können, denn eine Leistung steht nicht dahinter.

Vertragsklausel ist ein Hindernis

Die entsprechende Vertragsklausel des Hochtief-Vorstands ist ein Ärgernis. Sie belegt einmal mehr, dass es in der Wirtschaft nicht marktwirtschaftlich zugehen muss. Hochtief-Chef Lütkestratkötter versichert glaubhaft, er habe die Übernahme durch die spanische ACS verhindern wollen, der auch die WAZ als Ruhrgebietszeitung skeptisch gegenübersteht. Aber weshalb spricht dann sein Vertrag eine andere Sprache, lässt ihn von ebendieser Übernahme profitieren?

Und was hat sich der Aufsichtsrat bei dieser Art von US-inspirierter Manager-Fürsorgepolitik gedacht? Erfolgsunabhängig zweieinhalb Jahresgehälter obendrauf, egal, wie lange der Arbeitsvertrag noch läuft – ja, geht’s denn noch?