Washington. .
Die US-Regierung will wieder Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko erlauben. Dies wäre ein Sieg für die Firmen, die ohne zusätzliche Sicherheitsuntersuchungen davon kommen.
Die US-Regierung will den Stopp von Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko teilweise aufheben. 13 Unternehmen, die wegen der Ölkatastrophe laufende Arbeiten einstellen mussten, dürften diese dann unter verschärften Sicherheitsvorschriften wieder aufnehmen, teilte der Leiter der zuständigen Behörde am Montag mit. Dies wäre ein Sieg für die Firmen, die ohne zusätzliche Sicherheitsuntersuchungen davon kommen. Diese hatte die Regierung von Präsident Barack Obama nach dem Beginn der Ölpest im April angekündigt.
Der Leiter des Amtes für Energie-Management in den Ozeanen, Michael Bromwich, wies den Vorwurf zurück, die neue Regelung stelle Sicherheitsbedenken in den Hintergrund. Neue Regeln sorgen demnach dafür, dass die Bohrungen sicherer werden und die Gefahr für Unfälle sinkt. Die Explosion der Plattform Deepwater Horizon am 20. April 2010 hatte elf Menschen das Leben gekostet. In der Folge trat so viel Öl aus wie nie zuvor in der amerikanischen Geschichte, weite Teile der US-Golfküste wurden von Ölschlamm verseucht.
Die Ölindustrie, Politiker aus den am Golf gelegenen US-Staaten und einige republikanische Kongressabgeordnete hatten die Regierung unter Druck gesetzt, die Tiefseebohrungen wieder zu erlauben. Große Ölgesellschaften wie Chevron oder Shell haben Milliarden in die Ausrüstung investiert. Der Stillstand kostete laut einer Untersuchung der US-Regierung zwischen 8.000 und 12.000 Arbeitsplätze. Die Regierung in Washington hatte den generellen Bohrstopp bereits im Oktober aufgehoben. Seitdem sind aber noch Arbeiten in mehr als 500 Fuß (152 Metern) Tiefe verboten. (ap)